Archiv für den Monat Januar 2020

Krank durch die Schule? Unterrichtszeitverkürzung!

Judith ist mittlerweile in der fünften Klasse. Davor war sie vier Jahre im Kindergarten.

Das sind neun Winter, in denen viel passiert ist. Leider waren das meist äußerst unerfreuliche Ereignisse, sprich schwere Infekte, sehr schwere Erkrankungen. Weihnachten/Silvester hat sie inzwischen drei mal im Krankenhaus verbracht (nicht schön).

Woran liegt das? Nun, im Winter fliegen viele Keime umher. Und Judith hat einen Keim-Magneten. Im Winter ist dieser besonders aktiv. Außerdem reagiert sie auf zu großen Stress mit Krankheit. Das konnten wir in zahlreichen Urlauben mit Ortswechseln genau so beobachten wie bei Wechseln innerhalb ihres Pflegeteams, wenn wir unter Strom stehen, alle um sie herum nervös sind (und das sind vor Weihnachten viele Menschen!) genau so wie wenn ihre Tage sehr ausgefüllt sind. Sie wird dann schneller krank. Um nun schlimme Infekte irgendwie zu vermeiden, haben wir mit den Jahren mehrere Strategien entwickelt:

zum einen vermeiden wir im Winter Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier sind einfach zu viele Menschen auf zu engem Raum. Wenn es sich doch nicht vermeiden lässt, hat das Händedesinfektionsmittel seine große Stunde. Ja, ich bin eine „Sagrotan-Mutti“. Weil es nicht anders geht. Gründlich Hände desinfizieren und hoffen.

Weiterhin tut es Judith gut, nicht direkt von warm zu kalt und umgekehrt zu kommen. Ich lasse sie ein paar Minuten im Treppenhaus aklimatisieren. Auch das hilft.

Und dann reduzieren wir noch den Stress! Schon Frühförderin Nummer 2 meinte, für Judith wäre ein saisonaler Kindergartenbesuch gut. Damals liessen wir uns zunächst noch von den Vorgaben des Sozialamtes einschüchtern („6 Stunden täglich sind Pflicht!“), nach eindrücklichen Infekten wagten wir es dann und liessen sie über die Wintermonate zu Hause. Und siehe da: ein Winter ohne Krankenhaus!

Wie würde das nun in der Schule gehen? Die Frage erübrigte sich zunächst von selbst. In ihrem ersten SchulHALBjahr hatte Judith 65 krankheitsbedingte Fehltage. Wir besprachen offen mit der Schulleitung welche Möglichkeiten es gibt, eine gute Balance zu finden zwischen anstrengendem aber förderlichem Schulbesuch und Entspannung. Es gibt zwei Möglichkeiten, die wir nun seit mehreren Jahren einzeln oder auch kombiniert praktizieren:

– Judith geht an weniger Tagen in der Woche zur Schule

– Judith geht weniger Stunden pro Tag zur Schule.

Für jede dieser Lösungen (oder eine Kombination aus beiden) bedarf es eines schriftlichen Antrags auf Reduzierung der Unterrichtszeit. Gut ist auf jeden Fall, vorher mit Schulleitung und hauptverantwortlicher Lehrkraft den Umfang abzustecken.

Was ist notwendig? Was ist sinnvoll? Judith zum Beispiel kommt wirklich gar nicht an das Fach Kunst heran. Ein Ausklammern dieses Unterrichtes ist für sie kein großer Verlust an Lebensqualität (im Gegenteil ;-)). Dafür mag sie Sachunterricht sehr gerne. Auch: ist es sinnvoller wenn sie drei Tage am Stück geht oder sollte lieber ein Tag Erholung dazwischen liegen?

Für die stundenweise Verkürzung ist zu überlegen, welche Zeit sinnvoll und möglich ist. Judith wacht nachts häufig durch epileptische Anfälle auf. Den fehlenden Nachtschlaf holt sie am Vormittag nach. Auf wecken reagiert sie ebenfalls mit Krämpfen. Also ist das Beste, sie ausschlafen zu lassen. Aktuell beginnen ihre Schultage erst um halb zehn.

Weiterhin sollten dem Antrag aussagekräftige Arzt/Krankenhausberichte (davon haben wir mehr als genug :-/) beigelegt werden. Das geht dann zur Schulleitung und in Judiths Fall wurde das auch problemlos bewilligt.

Schon seit einigen Jahren praktizieren wir das vor allem in den Wintermonaten. Sie kann weiter zur Schule gehen, überfordert sich aber nicht. Tatsächlich ist sie auch an den Nachmittagen aufnahmefähiger, schläft nicht so viel. Die Fehltage gibt es leider trotzdem, aber nicht mehr so massiv. Und mit Freude stelle ich fest, dass es in diesem Winter noch keinen schweren Infekt gab!

DIY: Wäscheklammern-Spiel für die Hosentasche

EA561DA5-28C4-41B5-968A-4030CDC06B76Dieses Spiel ist ein Geschenk für meinen Neffen und mein Patenkind gewesen. Beim Herstellen habe ich die Vorlagen farbkopiert, so dass ich sie mehrmals verwenden konnte.
ihr braucht:

  • Papier, Bunt-& Filzstifte, Schere
  • Laminierfolien
  • kleine Wäscheklammern
  • große Streichholzschachtel

5B84A921-9CDE-4766-A3D4-DB6A21ADF1E1Und dann geht es auch schon los. Um die Schachtel noch schön zu gestalten, kann man Fotos machen, ausdrucken und drum kleben.
viel Spaß und ich freu mich auf Fotos, wie Ihr das Spiel umgesetzt habt!

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Schutz der Wände

Das hier ist eine Türecke auf dem Weg ins Kinderzimmer. Trotz aller Vorsicht und Abpolsterung der Hilfsmittel fährt man doch immer wieder dagegen. Die Wände sahen ganz ähnlich aus. Um sie vor größerem Schaden zu bewahren, haben wir Bretter vorgeschraubt und in der Wandfarbe gestrichen:

Auch die Ecken sind besonders durch angeklebte Winkelbleche geschützt:

Gastbeitrag: Organisation im Pflegezimmer

Neulich war Familie Suckert bei uns. Schnell kam das Gespräch auf die Pflegezimmer-Organisation: wenn ein Kind einen hohen Pflegeaufwand hat, muss man sich ein System schaffen um alles unter zu bekommen. Hier stellt Familie Suckert ihres vor:

Von Jenni Suckert

Der ganze Arbeitsplatz ist unser alter Wickeltisch.

Für die einzelnen Pflegebereiche hab ich Kisten und farbige Nierenschalen.

So ist z.B. grün für die Spritzen.

Rot für die Hörgeräte

Blau zum Darmspülen

Und pink für die Stoma/Sondenpflege. Sämtliches dauerhafte benötigtes Pflegezubehör ist kompakt verpackt in einer Ikea Box

Die Ikea Boxen sind eine großartige Sache. In einer weiteren haben wir die Dauermedis (ohne Verpackung) griffbereit

Da unsere Maus noch ziemlich klein und dünn ist, passen ihr noch die Babywindeln. Somit fand ich dieses Wickelkörbchen aus dem Drogeriemarkt ne tolle Sache.

Danke Jenni für diesen Einblick!