…Parallel zur Pflegedienstsuche begann die Gewöhnung an die CPAP-Maske. Und Judith hatte doch schon mit der Sauerstoffbrille arge Schwierigkeiten…
Von der Firma bekam sie frühzeitig eine „Übungs-Maske“. Diese setzten wir ihr tagsüber immer wieder -ganz kurz- auf. Dann übten wir Abends weiter: in das Abendritual wurde eingebunden dass wir ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt die Maske aufsetzen. Diese blieb zu Anfang keine 10 Sekunden drauf, so groß war Judiths Abwehr. Tag für Tag konnten wir es ganz langsam steigern bis sie es so nach etwa sechs Wochen schaffte, die Maske immerhin für fünf Minuten zu tolerieren…
Dann war es auch schon Zeit für das Schlaflabor: die Versorgungsfirma kam dazu, es gab für alle Beteiligten eine Einweisung ins Gerät und nach zwei Nächten Anpassung ging es -mit nächtlicher Pflegedienstversorgung- wieder nach Hause.
Für Judith begann nun eine richtig anstrengende Zeit. Um sich an das CPAP gewöhnen zu können, warfen wir alle erreichten Ziele (Judith schlief zu diesem Zeitpunkt alleine ein: nach dem Gute-Nacht-Ritual gingen wir aus dem Zimmer, sie legte sich auf die Seite und schlief irgendwann ein) über Bord und fingen wieder von vorne an…
Obwohl sie bereits vier Jahre alt war, durfte sie wieder auf unserem Arm einschlafen, diesmal aber eben bitte mit Maske auf der Nase. Das war für alle Seiten sehr sehr nervenaufreibend. Nach etwa einem halben Jahr riss sie sich schon weniger runter und wir begannen den nächsten Schritt: Einschlafen im Bett, mit Maske. Auch hierbei musste immer einer bis zum Einschlafen neben dem Bett stehen bleiben. So langsam wurden auch die Nächte etwas entspannter, Judith verstand, dass „Maske-abmachen“ der Job der Schwester oder von uns ist und nicht von ihr 😉
Trotzdem brauchte sie auch nachts immer wieder kurze Pausen um sich zu beruhigen. Mit der Zeit aber spielte sich alles ein, Erleichterung brachte wohl auch das abkleben der Maske.
Heute ist es so, dass das Maske-anlegen selbstverständlich zum Abendritual dazu gehört, sie hebt sogar den Kopf mit an so dass das anlegen leichter geht. Seltener bekommt sie nen „Rappel“ und reisst sich die Maske noch selber runter, dann machen wir eine kurze CPAP-Pause bis sie sich beruhigt hat und dann geht das wieder-anlegen auch sehr gut. Meist hat das runterreissen aber auch eine Botschaft: Judith zeigt auf diese Weise, dass ihr übel ist, dass etwas drückt oder auch, dass sie jetzt mal ne Runde Körperkontakt und eine Kuscheleinheit braucht.
Wenn sie wach wird, wartet sie inzwischen meist, bis ihr einer die Maske abnimmt. Dann setzt sie sich mit Schlauch dran hin und guckt durch die Gegend 🙂