Archiv für den Monat Juni 2016

Sensory Bag „Tiere im Sand“

Hier stellte ich bereits den Weltall- Sensory Bag vor.
Sensory Bag Sand Tiere (1)Dies hier ist ein Sensory Bag für jüngere Kinder, die gerade Farben oder Tiernamen lernen oder einfach Spaß am suchen haben…

Ihr benötigt:

  • Zip-Gefrierbeutel
  • Oberflächendesinfektionsmittel
  • Duct-Tape
  • Klebeband
  • Sand, z.B. Vogelsand aus der Drogerie
  • Holzfiguren, z.B. aus einem ausgedienten Brettspiel oder aus dem Spielzeugladen

Sensory Bag Sand Tiere (2)

So gehts:

  1. Mit dem Oberflächendesinfektionsmittel die Schrift vom Beutel entfernen
  2. Sand und Figuren einfüllen, Luft rausdrücken, Beutel verschließen
  3. Mit Klebeband einmal alle Kanten umkleben
  4. zum Abschluss noch einmal ringsherum alle Kanten mit Duct-Tape sichern.

Spielen mit sehr kleinem Spielzeug

Wie kann man seinem Kind, das alles in den Mund steckt bzw. verschluckt, gefahrlos ermöglichen mit kleinem Spielzeug zu hantieren?
Mir fallen folgende Ideen ein:

  • In ein Säckchen aus fast durchsichtigem Stoff stecken und das Säckchen zunähen
  • in eine Plastikflasche stecken, Deckel mit Kleber sichern
  • festbinden, z.B. an Schnürsenkeln
  • an Schlüsselbändern oder Schlüsselringen
  • oder eben gleich Spielzeug wählen, das als Schlüsselanhänger robust verarbeitet ist:

Lego SchlüsselanhängerJudiths Rollitisch hat ein eingearbeitetes Loch; durch dieses ziehe ich ein Schlüsselband an dem Schlüsselanhänger befestigt werden können. Nachdem die Räder des Lego-Autos noch mal gut mit Sekundenkleber gesichert wurden, ist dies ein sehr beliebtes „Fummel-Spielzeug“

DIY: Klappenbrett

Klappenbrett (2)Ein nettes Mitbringsel zum ersten Geburtstag oder aber auch für ältere Kinder, die gerne Klappen öffnen. Unter den Klappen kann man verschiedene Dinge zum Fühlen, erforschen oder angucken verstecken. Dieses Fühlbrett für meinen Neffen habe ich zum Thema „Blumen“ gestaltet:

Klappenbrett (1)

Klappenbrett (4)Klappenbrett (3)

Ihr braucht:

  • Verschlüsse von Feuchttücherpackungen
  • ein Brett/ Brettchen
  • verschiedene Fühlmaterialien (z.B. unterschiedlich strukturierter Stoff, Perlen, Glitzerpapier, Moosgummi,…)
  • Heißkleber

Wichtig ist, alles sehr gut anzukleben bzw. das Brett nur unter Aufsicht zum spielen zu geben.

Blogparade „irgendwie anders“

imageSascha von http://www.elai-bloggt.de hat mich zu seiner ersten Blogparade zum Thema „irgendwie anders“ eingeladen. Diese Einladung nehme ich gerne an und beantworte die Fragen mal der Reihe nach:

Was ist anders?

Von weitem fällt zunächst der Rollstuhl ins Auge. Durch die schwache Muskulatur kann sie nicht laufen. Beim zweiten Blick fällt auch die geistige Behinderung auf: Judith steckt noch viele Dinge in den Mund, spricht nicht und reagiert teilweise anders als gleichaltrige Kinder.

Wie reagieren die anderen Kinder auf dein besonderes Kind?

Ich merke schnell, ob ein Kind im Umgang mit behinderten Kindern vertraut ist oder ob es gerade zum ersten mal ein behindertes Kind sieht. Zum Beispiel wenn es zum Kindergottesdienst geht und alle Kinder vor der Tür stehen. Die Kinder, die sie schon kennen, stehen viel dichter neben ihr. „Neue“ Kinder halten erst mal etwas Abstand und schauen.
Durch das nicht-sprechen hat Judith auch etwas Geheimnisvolles an sich. Das weckt die Neugier und meistens fragen die Kinder nach wenn sie etwas über sie wissen wollen.

Schön sind die ganz normalen Reaktionen: neulich kaute Judith wieder extrem auf ihrem „Hexichew“ herum. Ein Junge ging an ihr vorbei und meinte nur trocken: „Judith, irgendwann haste das Ding durch.“ Und ging weiter.

In der Öffentlichkeit kommt es schon häufiger vor, dass Kinder lange gucken. Wenn es meine Stimmung zulässt, spreche ich sie an; manchmal fragen sie auch ihre Eltern, zum Beispiel: Warum kann das Kind nicht laufen?

Wie verhalten sich die Eltern der Kinder und andere Erwachsene?

Viele Eltern sind verunsichert- „darf ich „behindert“ sagen!?“ Oder sie sagen: „schau das Kind nicht so an!“ Darauf sage ich: ist schon ok. Manchmal gebe ich auch die Antwort wenn die Eltern sie nicht geben können oder wollen: „sie kann nicht laufen, weil die Muskeln zu schwach sind. Und da ist so ein Rollstuhl ganz schön praktisch, oder?“ Mit dieser Antwort sind alle zufrieden, Kinder und Eltern.

Meiner Erfahrung nach ist der Umgang mit behinderten Menschen in der Großstadt selbstverständlicher als in der Kleinstadt. Man ist nicht ganz so der Exot, die Großstädtler sind unterschiedliche Menschen eher gewöhnt und es tangiert sie auch nicht so sehr, ob jemand „irgendwie anders“ ist.

Allerdings stelle ich auch fest, dass die Blicke mehr werden je älter Judith ist. Die Behinderung ist einfach offensichtlicher. Als sie noch im Rehabuggy saß, wurde sie im Vorbeigehen oft als normales Kleinkind gesehen. Die Zeiten sind vorbei- ein Rollstuhl fällt nun mal ins Auge und regt die Leute zum Nachdenken und reagieren an. Positiv und negativ.

Welche Erfahrungen hast du gemacht?

Viele 🙂 . In unserem direkten Umfeld werden wir so angenommen, wie wir sind. Klar spielt die Behinderung eine Rolle und unsere Freunde müssen auch mit Geschichten über Luftnot, Lungenentzündungen, Krankenhausaufenthalte und Verdauungsprobleme zurecht kommen. Wer das nicht kann ist eh nicht mit uns befreundet, von daher gibt es da auch keine Probleme.

Die meisten Menschen in unserem weiteren Umfeld gehen mit der Behinderung entspannt um. Wir erleben sogar oft eine unaufgeforderte Hilfsbereitschaft- der Nachbar, der die Tür aufhält oder Passanten die mir helfen, den Rollstuhl in den Kofferraum zu heben.

Natürlich gibt es auch –gerade bei den Erwachsenen- Leute, die zu lange gucken und Judith anstarren. Das ist schmerzhaft für uns weil uns diese Menschen (unbewusst) deutlich machen, dass unser Kind „irgendwie anders“ ist. Um aus so einer Situation herauszukommen sage ich oft: „hallo, kennen sie Judith?“  Es kann ja sein dass sie sie irgendwoher kennen und deshalb so gucken. Manchmal entsteht ein Gespräch, manchmal schauen die Leute dann beschämt weg.

Welchen Umgang würdest du dir mit deinem Kind wünschen?

Wenn es irgendwie geht, einen ganz normalen. Judith ist auch nur ein Mensch.  In unserem direkten Umfeld klappt das sehr gut. Manchmal wünschte ich mir weniger Unbeholfenheit und mehr Natürlichkeit, dass sie einfach so genommen wird wie sie ist. „Was kann sie verstehen, versteht sie was?“ ist in Judiths Anwesenheit eine ziemlich taktlose Frage. Sie kann nämlich so ziemlich alles verstehen, vor allem doofe Fragen.

 

Schnuller abgewöhnen

Bevor wir von dem Kauspielzeug erfahren haben, bekam Judith immer wenn sie mit den Zähnen knierschte, einen Schnuller. Diese gibt es von NUK sogar für ältere Kinder. Eine ganz praktische Sache, allerdings nicht wirklich ansehnlich- ein sooo großes Kind mit Schnuller wirkt einfach komisch. Naja. Nun hat Judith doch tatsächlich im Alter von sieben Jahren ihre Vorliebe für Schnuller entdeckt und war ganz wild auf das Teil…
Wie also wieder abgewöhnen!?
Ich habe schon diverse Tipps bekommen:

  • an eine Silvesterrakete binden und in den Himmel schießen
  • an einen Schnullerbaum hängen (gibt es z.B. an Unikliniken)
  • der Schnullerfee unters Kopfkissen legen (und am nächsten Tag hat sie den Schnuller gegen ein Spielzeug eingetauscht)

Unsere Lösung:

Schnuller abgewöhnenSie darf ihren Schnuller sogar behalten 🙂