Archiv für den Monat August 2021

Spielbrett fürs Krankenhaus (Spielbrett 10)

Nachdem sich ein langer, sehr intensiver Krankenhausaufenthalt dem Ende zuneigte, war es an der Zeit, ganz herzlich Danke zu sagen. Nach einiger Überlegung fiel die Wahl auf eine neue Beschäftigungsmöglichkeit für Kinder, die mit einem „Mobilisationsstuhl“ nach einer Liegezeit wieder das sitzen üben können. Dieser Stuhl hat einen Tisch und dafür habe ich ein Spielbrett gebaut. Dieses hat besondere Anforderungen:

⁃ Abwechslung für die verschiedensten Nutzer

⁃ abwischbar, desinfizierbar

⁃ Stabil

⁃ Muss am Tisch fixiert werden können um vor herunterwerfen geschützt zu werden

Da die unterschiedlichsten Kinder in diesem Stuhl sitzen, sollte das Brett auch mehrere Themenfelder abdecken:

⁃ hören

⁃ Sehen

⁃ Fühlen, spüren

⁃ Drehen, manipulieren

Als Grundplatte wählte ich eine Allzweckplatte aus Kunststoff. Die Schrauben sind M4 (tlw. selbstsichernd), Werkzeug zur Wartung habe ich mit beigelegt. Einige Elemente sind auch mit Klett bzw. Posterstrips befestigt. Man kann also im Prinzip alles abmachen und austauschen. Der Tisch kann mit einer Schnur über an den Ecken befindliche Haken fixiert werden so dass er vor Herunterfallen geschützt ist.

Nun stelle ich Euch die Spielelemente im Einzelnen vor:

„Rüttelstange“: die Scheiben werden hochgeschoben und fallen dann rotierend herab. Dabei entsteht ein singender Ton. Das kann ziemlich beruhigend wirken, zumal es auch schön aussieht wenn die Scheiben runterrollen. Die Gewindestange ist in einem kurzen Tischbein verankert. Beim Befestigen habe ich mit Kleber gekleckert, so dass diese Bemalung zu Stande kam

Kalimba: um nicht zu viel Platz einzunehmen entschied ich mich für eine Mini Kalimba. Allerdings geht das zu lasten der Qualität und Lautstärke. Rückblickend würde ich fürs nächste Mal eine größere nehmen. So oder so- die nutzenden brauchen lediglich eine Finger/Handbewegung, um das Instrument zum klingen zu bringen

Zauberstab: das ist die Schlüsselanhängerversion des großen Stabes. Schön anzusehen, lädt zum experimentieren ein und kann mit den Händen befummelt werden. Die Befestigung erfolgte mit einer Kunststoff-Wäscheleine.

Dreh-Spirale: ich fragte im Spielzeugladen nach „etwas abwaschbarem, interessantem, das bewegt werden kann und es muss festschraubbar sein“. Der Verkäufer drückte mir daraufhin dieses Teil in die Hand. Man kann die Elemente einzeln drehen und es entstehen immer wieder neue Muster.

Bullshit-Button: auch das ist ein Spielzeugladen-Fund. Der Knopf macht ordentlich Licht und Ton, es ist aber eine recht kurze Sequenz. Um die Umgebung nicht zu überstrapazieren habe ich den Lautsprecher mit ner Mullkompresse überklebt. Für den Fall dass das immer noch zu laut wäre, kann man ihn per Klett entfernen.

Rad: eine Rolle, die sich um die eigene Achse drehen kann. Das ist ein Fest für Menschen, die gerne drehen bzw. fummeln. Damit man das drehen besser sieht, habe ich die Räder mit etwas Nagellack bepinselt.

Fühl-Pad: Es lohnt sich, für solche Bretter in der Drogerie zu stöbern, da findet sich immer was. Dieses Pad ist aus Silikon, also abwischbar und desinfizierbar. Das einzige Element, das festgeklebt ist, damit es sicher befestigt ist.

„Ploppi“: diese Dinger sind ja gerade recht in, so dass man sie überall kaufen kann. Die Schlüsselanhänger-Variante hat den Vorteil dass sie gut befestigt werden kann.

Drehspiegel: die Selbstwahrnehmung kann schon mal etwas aus dem Gleichgewicht kommen bei längeren Krankenhaus-Aufenthalten. Daher habe ich diesen drehbaren Kosmetikspiegel integriert. So kann man sich bei Bedarf ausgiebigst betrachten. Für Freunde des Drehens kann er auch noch gedreht werden 🙂 und hat auf der Rückseite eine Vergrößerung. Das könnte Kindern, die gerne ihre Hände anschauen, gefallen.

Um das ganze Alltagstauglich zu machen, gab es noch eine Tüte mit Werkzeug und Ersatzteilen dazu

Nachtrag:
mittlerweile nummeriere ich die Spielbretter. Beim Durchsehen älterer Beiträge fiel mir auf, dass dieses noch gar keine Nummer hatte, daher ist das jetzt einfach mal die Nr. 10.