Diese Buchreihe ist perfekt für Judith, gerne stelle ich sie Euch mal vor:
Die Bücher helfen einzuüben, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erleben, dass diese Entscheidungen Auswirkungen haben. Vielleicht könnt Ihr die Bücher ja auch in Eurem Arbeits- oder Familienalltag nutzen?
Die fünf Freunde-Geschichten sind seichte und trotzdem spannende Unterhaltung: die vier Kinder plus ein Hund erleben Abenteuer, die ein ganzes Buch füllen können, ohne dabei zu viele Nebenhandlungen zu haben. Die Geschichten folgen einer klaren Linie, „gut“ und „böse“ sind auch recht schnell identifiziert. Die Bösen sind sind nur etwas böse, niemals schlimm böse, es geht maximal um Schmuggel oder Diebstahl. Der Rahmen ist dennoch spannend: es werden Inseln besucht, Höhlen erforscht und Schätze gefunden, beliebter Move ist auch, nachts mit einer Taschenlampe loszuziehen. Die Geschichten kommen ohne (schwere) Gewalt aus. Ist man etwas eingetaucht in die Welt der fünf Freunde, kann man auch gut abschätzen, wer sich wie verhalten wird. Die Sätze sind klar und verständlich, ältere Grundschüler können die Bücher sicher gut alleine lesen. Alles in allem also einerseits etwas spannende Unterhaltung, andererseits können Kinder trotzdem abends friedlich einschlafen 😉
Innerhalb des „Fünf Freunde“- Universums gibt es die „fünf Freunde und du“-Reihe. Hier findet die Geschichte interaktiv statt. Das Kind wird zum Akteur und bestimmt den Verlauf der Story durch Entscheidungen, die alle paar Kapitel getroffen werden müssen. Von Kapitel zu Kapitel wird quer durchs Buch gesprungen. Ein Kapitel ist maximal eine Seite lang. Steht eine Entscheidung an, gibt es zwei, maximal drei Optionen. Und dadurch wird das Buch interessant für Kinder die unterstützt kommunizieren und ein umfassendes passives Sprachverständnis haben: Sie können erleben und auch trainieren, dass ihre Entscheidungen unmittelbar Auswirkungen haben.
Und egal wie man entscheidet: am Buchende wartet das happy end. Falsche Entscheidungen sind also kein Weltuntergang, bringen aber einen oder mehrere Pechvögel/Unglücksraben/Pleitegeier, wie auch immer man die kleinen Vögel nennen mag, die man ab und zu auf dem Weg durch die Geschichte einsammelt.
So setzen wir es praktisch um:
Kommt ein Kapitel, nach dem eine Entscheidung gefragt ist, kündige ich es vorher an so dass Judith ausreichend Zeit hat sich auf die bevorstehende Entscheidung vorzubereiten. Dann formuliere ich die Entscheidung als ja/nein-Frage.
Judith kommuniziert vorzugsweise über Blicke. Ein Blick in die Augen bedeutet: ja. Weggucken bedeutet: nein. Inzwischen kann sie gut abschätzen was eine sinnvolle Handlungsoption wäre und die eingesammelten Pechvögel werden von Buch zu Buch weniger. Das gibt mir wiederum wertvolle Einblicke in ihre komplexe Denkweise. Wir freuen uns gemeinsam über „eingesparte“ Pechvögel und lesen uns so Abschnitt für Abschnitt durchs Buch. Da teilweise mehrere Leute mit ihr das Buch lesen, haben wir es uns angewöhnt, die Abfolge zu notieren, das sieht dann so aus:
Aus der „Fünf Freunde und du“-Reihe gibt es laut einer österreichischen Internetseite wohl 14 Bände. Die Bücher bekommt man nur noch gebraucht, auf gängigen Plattformen (einfach mal googeln ;-)) findet man sie aber gut und für wenig Geld. Ihr könntet mir auch schreiben, wir haben immer mal ein ausgelesenes Buch über.
Fazit: eine sehr gelungene, originelle und gut lesbare Buchreihe 5/5 Sterne!