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Unterstützte Kommunikation: „Fünf Freunde und du“

Diese Buchreihe ist perfekt für Judith, gerne stelle ich sie Euch mal vor:

Die Bücher helfen einzuüben, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erleben, dass diese Entscheidungen Auswirkungen haben. Vielleicht könnt Ihr die Bücher ja auch in Eurem Arbeits- oder Familienalltag nutzen?

Bildbeschreibung: Buchcover Enid Blyton „Fünf Freunde und du verfolgen die Strandräuber“, ein Hund und vier Kinder schauen aufs Meer, eine weiße Silhouette deutet ein fünftes Kind an

Die fünf Freunde-Geschichten sind seichte und trotzdem spannende Unterhaltung: die vier Kinder plus ein Hund erleben Abenteuer, die ein ganzes Buch füllen können, ohne dabei zu viele Nebenhandlungen zu haben. Die Geschichten folgen einer klaren Linie, „gut“ und „böse“ sind auch recht schnell identifiziert. Die Bösen sind sind nur etwas böse, niemals schlimm böse, es geht maximal um Schmuggel oder Diebstahl. Der Rahmen ist dennoch spannend: es werden Inseln besucht, Höhlen erforscht und Schätze gefunden, beliebter Move ist auch, nachts mit einer Taschenlampe loszuziehen. Die Geschichten kommen ohne (schwere) Gewalt aus. Ist man etwas eingetaucht in die Welt der fünf Freunde, kann man auch gut abschätzen, wer sich wie verhalten wird. Die Sätze sind klar und verständlich, ältere Grundschüler können die Bücher sicher gut alleine lesen. Alles in allem also einerseits etwas spannende Unterhaltung, andererseits können Kinder trotzdem abends friedlich einschlafen 😉

Innerhalb des „Fünf Freunde“- Universums gibt es die „fünf Freunde und du“-Reihe. Hier findet die Geschichte interaktiv statt. Das Kind wird zum Akteur und bestimmt den Verlauf der Story durch Entscheidungen, die alle paar Kapitel getroffen werden müssen. Von Kapitel zu Kapitel wird quer durchs Buch gesprungen. Ein Kapitel ist maximal eine Seite lang. Steht eine Entscheidung an, gibt es zwei, maximal drei Optionen. Und dadurch wird das Buch interessant für Kinder die unterstützt kommunizieren und ein umfassendes passives Sprachverständnis haben: Sie können erleben und auch trainieren, dass ihre Entscheidungen unmittelbar Auswirkungen haben.

Bildbeschreibung: Seite aus dem Buch mit vier kurzen Kapiteln die die verschiedenen interaktiven Möglichkeiten zeigen. Beim Kapitel oben links wird man zu einem anderen Kapitel weiter geschickt, darunter bekommt man einen Pechvogel wenn man von einem bestimmten Abschnitt kommt, man muss zwischen zwei Optionen entscheiden und beim letzten Abschnitt kassiert man entweder einen oder drei Vögel

Und egal wie man entscheidet: am Buchende wartet das happy end. Falsche Entscheidungen sind also kein Weltuntergang, bringen aber einen oder mehrere Pechvögel/Unglücksraben/Pleitegeier, wie auch immer man die kleinen Vögel nennen mag, die man ab und zu auf dem Weg durch die Geschichte einsammelt.

Bildbeschreibung: Rückseite Cover des Buches. Das Vorderbild in klein und eine Inhaltsangabe sowie Erklärung wie das Buch „funktioniert“

So setzen wir es praktisch um:

Kommt ein Kapitel, nach dem eine Entscheidung gefragt ist, kündige ich es vorher an so dass Judith ausreichend Zeit hat sich auf die bevorstehende Entscheidung vorzubereiten. Dann formuliere ich die Entscheidung als ja/nein-Frage.

Judith kommuniziert vorzugsweise über Blicke. Ein Blick in die Augen bedeutet: ja. Weggucken bedeutet: nein. Inzwischen kann sie gut abschätzen was eine sinnvolle Handlungsoption wäre und die eingesammelten Pechvögel werden von Buch zu Buch weniger. Das gibt mir wiederum wertvolle Einblicke in ihre komplexe Denkweise. Wir freuen uns gemeinsam über „eingesparte“ Pechvögel und lesen uns so Abschnitt für Abschnitt durchs Buch. Da teilweise mehrere Leute mit ihr das Buch lesen, haben wir es uns angewöhnt, die Abfolge zu notieren, das sieht dann so aus:

Bildbeschreibung: Zettel mit vielen Zahlen, entweder durch Kommata getrennt oder durch Pfeile. Manche Zahlen haben Unterstriche, hier hat Judith leider Pechvögel gesammelt 😉

Aus der „Fünf Freunde und du“-Reihe gibt es laut einer österreichischen Internetseite wohl 14 Bände. Die Bücher bekommt man nur noch gebraucht, auf gängigen Plattformen (einfach mal googeln ;-)) findet man sie aber gut und für wenig Geld. Ihr könntet mir auch schreiben, wir haben immer mal ein ausgelesenes Buch über.

Fazit: eine sehr gelungene, originelle und gut lesbare Buchreihe 5/5 Sterne!

Do It Yourself: Endloskarte

Dies ist eine Idee, um etwas wiederkehrendes für Kinder zu verbildlichen. In diesem Fall habe ich ein Geschenk für Leseanfänger gebastelt. Ebenso kann es für Menschen mit Komplexer Behinderung genutzt werden, um Kreisläufe zu visualisieren, z. B. wie entsteht ein Frosch, Jahreszeiten, Recycling,…

Die Karte hat vier Seiten. Ich stelle Euch die Geschichte erst mal in Fotos dar:

Bildbeschreibung: viereckige Karte, in der Mitte ist sie geteilt. Darauf ist ein gemalter Mann sowie darunter sieben Jungen und der Text: Es war einmal ein Mann der hatte sieben Söhne
Bildbeschreibung: viereckige Karte, in der Mitte ist sie geteilt. Diesmal sind die sieben Jungen senkrecht untereinander. Text: „und die sieben Söhne sprachen“
Bildbeschreibung: viereckige Karte, in der Mitte ist sie geteilt. In der Mitte ist eine Sprechblase, darin steht: „Vater erzähl‘ uns eine Geschichte!“
Bildbeschreibung: viereckige Karte, in der Mitte ist sie geteilt. Rechts der gemalte Vater, eine Sprechblase ist über seinem Kopf, darin ein Wiederholungssymbol. Text: „da fing der Vater an“

Zur Verdeutlichung wie die Karte endlos gedreht wird hier das Video dazu:

Videobeschreibung: die Karte wird mittig immer wieder aufgeklappt und die oben beschriebene Geschichte erscheint

Auf Youtube gibt es eine ganz gute Anleitung. Wer sich besser an Fotos orientieren kann, für den habe ich es hier noch einmal aufgemalt und die einzelnen Schritte fotografiert:

Bildbeschreibung: schematische Darstellung der einzelnen Arbeitsschritte

Ihr nehmt 4 quadratische Faltblätter und teilt sie in der Mitte:

Bildbeschreibung: zwei braune Blätter, oben quadratisch, unten halbiert so dass es längliche Streifen werden

Nun habt Ihr 8 Streifen. Abweichend vom Video habe ich sie komplett durchgefaltet, das geht auch:

Bildbeschreibung: gefalteter Streifen: zuerst in der Mitte so dass ein Quadrat entsteht, dann wieder aufklappen, nochmal beide Enden zur Mitte falten, so dass es in vier Streifen unterteilt ist. Dann um 90 Grad drehen und längs falten

Wichtig: ihr müsst schon recht genau falten und auch ruhig noch mal umknicken und die Kante erneut nachziehen!

Bildbeschreibung: Vier Streifen, links zwei braune, die horizontal untereinander liegen, rechts zwei rosane nebeneinander, senkrecht

Auf die äußersten Ecken auf den braunen Streifen kommt Kleber, also oben links, oben rechts, unten links und unten rechts, insgesamt vier Felder sind mit Kleber bestrichen. Darauf werden, wie angeordnet, die rosanen Streifen gelegt.

Jetzt ist die Mittelöffnung senkrecht. Ihr klappt die Karte nun auf beiden Seiten wie ein Buch auf, legt also den gesamten (!) rosanen Streifen um:

Bildbeschreibung: die Karte wird links umgeklappt

Ganz wichtig: wenn es aufgeklappt ist, dreht Ihr die Karte um 90 Grad, so dass der mittlere offene Strich wieder senkrecht ist:

Bildbeschreibung: links die aufgeklappte Karte. Mittig ist der waagerechte Streifen der in der Mitte senkrecht durchbrochen ist, oben und unten ist ein rosafarbener Streifen. Rechts daneben liegen 2 grüne Streifen nebeneinander, sie sind senkrecht ausgerichtet

Nun werden wieder die äußeren Ecken und zusätzlich der komplette mittlere Streifen mit Kleber eingestrichen und die nächste Lage wie im Bild zu sehen aufgeklebt. Auch hier wieder ist es wichtig, exakt zu arbeiten.

Bildbeschreibung: wieder wird die Karte wie ein Buch geöffnet und der aufgeklebte neue Streifen auf beiden Seiten nach hinten geklappt

Nun heißt es wieder: umklappen und alle Kanten glatt streichen. Erneut wird die Karte um 90 Grad gedreht. Die letzten beiden Streifen werden wieder senkrecht ausgerichtet bereit gelegt. Nun wird die ganze Karte mit Kleber bestrichen und die letzten beiden Streifen werden aufgeklebt.

Bildbeschreibung: links die umgeklappte Karte, die mittige Öffnung liegt senkrecht. Daneben zwei gemusterte Streifen, die senkrecht liegen.

Es gibt im Internet noch andere Endlos-Geschichten, Ihr könnt aber auch ganz andere didaktische Inhalte damit vermitteln. Ich habe die Geschichte aufgestempelt, die Bilder sind von der Metacom-CD.

P.S.: Wenn Du Dich für diesen Beitrag bedanken möchtest, kannst Du mir gerne ein Trinkgeld geben.

8 Jahre „das bewegte Leben“… quo vadis?

„Glückwunsch zum Jahrestag mit WordPress.com“ leuchtet es mir entgegen, als ich in diesen Tagen die App zum Bloggen öffne.

Seit nun acht Jahren also blogge ich hier lösungsorientiert, wie der Alltag mit einem Kind (inzwischen einer Jugendlichen aber eben für immer mein Kind) mit komplexer Behinderung läuft. Acht Jahre, in denen eine Menge passiert ist. Sehr viel. In diesem Beitrag möchte ich Euch an meinen Gedanken zum Blog und er Zukunft teilhaben lassen.

Mittlerweile ist der Blog bekannter geworden:
-> Ich bin in einer Onlinerunde von mir unbekannten Eltern von Kindern mit Behinderung, stelle mich mit Namen vor und garantiert ruft irgendwer: „Ach, DU bist das!“.
-> Nicht selten suche ich im Internet eine Lösung und was wird mir vorgeschlagen? Einer meiner Blogbeiträge.
-> Eine neue Ärztin schaute eine von mir erstellte Tabelle an und sagte „dieses Gestaltungsformat kenne ich doch… ach Moment… haben Sie einen Blog? Den kenne ich!“  
-> Über die Jahre haben sich hierüber Engagements ergeben, sei es Vorträge und Workshop bei der Stifung Leben pur, Johannesdiakonie Mosbach oder Seminare in verschiedenen Universitäten.
– Eltern kontaktieren mich bei konkreten Fragestellungen oder schicken mir Fotos von ihren Lösungen, aus denen sich manchmal dann sogar ein Gastbeitrag entwickelt.

Bisher war das Bloggen ein reines „Privatvergnügen“ von mir.
Perspektivisch werde ich meinen Lesern anbieten, bei Gefallen einen kleinen Obulus per Paypal als Dankeschön zu geben. Der Blog wird aber weiterhin kostenfrei bleiben, die Inhalte bleiben für alle zugänglich.
Nach wie vor werde ich Beiträge aus den verschiedenen Bereichen des Lebens posten, über die Jahre hat sich aber schon neben allen möglichen Themen eines meiner Lieblingsthemen abgezeichnet: das (adaptierte) Spielzeug. Insbesondere die Spielbretter finden in der Community großen Anklang.

Und manchmal kommt ja eins zum anderen…

So traf es sich, dass unser Alltag durch glückliche Umstände aktuell in -für unsere Verhältnisse- relativ ruhigen Fahrwassern verläuft. Und ich mir dachte: gerne würde ich meine Erfahrung als Erzieherin, Heilpädagogin und Spielbrettbauerin kombinieren und die Spielbretter auch für andere Menschen bauen. Die Spielbretter sollen raus in die Welt.
Gesagt getan: ich habe ein Gewerbe angemeldet, beim Finanzamt alles geklärt, Konzept geschrieben, Werkstatt eingerichtet, einen Fragebogen zu Spielkompetenzen und -Interessen entwickelt, Spielbretter für Probanden gebaut, fotografiert, dokumentiert… und dann kam die Ernüchterung:
Ich bin mitten im Tun über die europäische Spielzeugrichtlinie DIN EN 71:1, DIN EN 71:2 und die CE-Kennzeichnungspflicht gestolpert.

Ja, das ist so unbequem wie es klingt. Richtig unangenehme Kiste.

Ich kürze ab: ich möchte nicht mit einem Bein im Gefängnis stehen (erst recht nicht mit beiden) wenn irgendwas auf irgendeinem Spielbrett nicht so ist, wie sich das die EU in ihren Vorschriften für Spielzeug so vorstellt. Einfach so Spielmaterial adaptieren und auf ein Spielbrett schrauben kann man im Privatbereich oder in Einrichtungen für Klienten machen, beim Verkaufen jedoch wird es sehr (!) kompliziert.
Mit ganz viel Aufwand könnte ich vielleicht EIN Spielbrett entwerfen, zertifizieren und reproduzieren. So eine Zertifizierung kostet dann locker einen vierstelligen Bereich. Und mal abgesehen davon ist ja Massenproduktion eben genau das, was für diesen Personenkreis NICHT passt!

Also wickelte ich das ganze wieder zurück ab: Abmeldung beim Gewerbeamt, Info ans Finanzamt, ein paar Tränchen vergossen, hingefallen, Krone gerichtet und wieder aufgestanden.

Denn: Die Idee ist geblieben. Spielbretter. Individuell gebaut für Menschen, die z.B. einen Rollstuhl nutzen. Für Menschen, die spielen wollen und deren Spielmaterial aber eine Adaption braucht um es zu bespielen.

Und deshalb nutze ich die freien Minuten, um ein Buch zu schreiben. Hier werde ich theoretisch und praktisch darauf eingehen, wie ein Spielbrett aufgebaut werden kann, damit es ein behinderter Mensch mit seinen individuellen Voraussetzungen gut und effektiv nutzen kann.
Dies wird sicher ein Prozess, der mitunter Jahre dauern wird. Ich setze mir hier bewusst keine Frist (mein Alltag ist und bleibt mit einem Kind mit Pflegegrad 5 bewegt).
Und wenn das Buch fertig geschrieben ist, muss ich einen Verlag finden (oder findet der Verlag mich? ich bin da offen ;-)!).
Aktuell steht bereits die grobe Struktur, einzelne Kapitel sind auch schon mit ersten Inhalten gefüllt. Gerade die Beschreibung der konkreten Spielelemente wird sicher noch mal viel Zeit in Anspruch nehmen, die ich mir neben der Pflege nehmen werde. Mit so einem Buch werde ich nicht reich, aber die Idee der Spielbretter für Menschen mit Behinderung kommt raus, raus in die Welt. Und Fachleute und Angehörige werden befähigt, selber so ein Brett zu entwerfen und zu bauen.

Vielleicht kommen perspektivisch oder auch parallel Workshops hinzu. Wenn Ihr zwei, drei Menschen seid, die gerne so ein Brett bauen wollen, sprecht mich an, ladet mich ein. Wir können gemeinsam überlegen wie das Spielbrett gestaltet sein muss damit es gut nutzbar ist. Ich kann Euch konkret im Bau anleiten. Nach ca. 2-3 Terminen habt Ihr dann ein bespielbares Brett.

Möglich wäre auch ein einmaliger Fachworkshop mit Einführung in den Spielbrettbau. Liebe Veranstalter, wenn Ihr so etwas anbieten möchtet, kommt gerne auf mich zu.

Eine weitere Säule ist die Beratung zum Spielen, die ja immer schon jetzt hobbymäßig stattfand. Zukünftig würde ich mich über ein kleines finanzielles Dankeschön freuen (auch das habe ich in diesem ganzen Prozess mit dem Finanzamt nun in trockenen Tüchern).

Punktuell kann ich mir vorstellen weiterhin Vorträge zum Leben mit komplexer Behinderung zu halten. In der Vergangenheit hatte ich verschiedene Schwerpunktthemen wie z.B. spielen (wen wundert’s ;-)), komplexe Behinderung, Zusammenarbeit mit Fachkräften, Alltag, Essen und trinken. Auch die Gestaltung von Unterrichtsblöcken in Universitäten oder Fachschulen ist weiterhin möglich.

Die Zukunft wird spannend, wie immer in unserem bewegten Leben.

Danke, dass Ihr schon acht Jahre hier mitlest, kommentiert, abonniert, Eure Perspektive und Lösungen einbringt. Erst durch Euch bekommt dieser Blog das Leben.
Wann immer ich die Rückmeldung bekomme dass eine der hier vorgestellten Ideen umgesetzt wurde, geht mein Herz auf.
Danke.

Demenz: Beschäftigungsbuch

Ein mir nahestehender Mensch hat eine schwere Demenz. Im Alltag fällt es dieser Person schwer, sich allein zu beschäftigen. Gleichzeitig gibt es einige Ressourcen, die noch zur Verfügung stehen: lesen und einfache Aufforderungen verstehen sowie ein gewisses feinmotorisches Geschick (Druckknopf schliessen, Schleife machen). Daher habe ich ein Buch so angepasst, dass es für diese Person gut nutzbar ist. Es ist sicher auch einsetzbar bei älteren Kindern, die ihre Feinmotorik weiter trainieren möchten.

Vorher-nachher
Beklebtes Buch mit Reißverschluss in der Mitte, darauf steht „mach auf!“

Alle kindlichen Motive wurden mit Folie überklebt, so dass es zum einen altersangemessen, zum anderen reizarm gestaltet ist. Die Worte sind kurz und verständlich, die Schrift ausreichend groß und nur auf die wesentlichsten Informationen beschränkt. Ist man am Ende des Buches angekommen, gibt es eine Aufforderung alles wieder zu schliessen.

Hat man alles geschlossen, kommt die Aufforderung, alles wieder zu öffnen. So könnte sich die Person eine Weile beschäftigen, gleichzeitig werden alltagspraktische Fähigkeiten trainiert.

Sollte das Buch versehentlich gedreht werden, gibt es auch hierfür eine Anleitung:

Materialliste:

– Buch „mach auf, mach zu“

– Klebefolienreste (gibt es z. B. unter dem Stichwort „bunte Klebefolie Reste“ bei Ebay)

P.S: so sieht das Buch im Original aus:

Tasten finden

Hier stellte ich bereits die Bücher aus der „hörst Du…“-Reihe vor. Ein neues Buch kam hinzu: „Hörst Du die Musik zum tanzen?“ Verschiedene Tanzstile werden vorgestellt, vom Walzer bis zum Hip hop. Sehr nett!

Und wieder war mein Ehrgeiz erwacht, Judith das Auffinden der Tasten bzw der zu berührenden Flächen leicht zu machen…

Diesmal probierte ich es mit strukturierten Möbelrutsch-Aufklebern aus dem Baumarkt. Das klappt super! Warum? Nun, zum einen durch die Struktur, zum anderen durch den großen Durchmesser von vier Zentimetern. Seht selbst:

Suchbild: wo ist der Taster?

Suchbild: wo muss man drücken?

Lösung: hier!

Und so ertastet sich das Kind den Weg…:

Vorlesebücher

Judith entdeckt immer mehr die Welt der Bücher. Sie schaut sie sich eigenständig an, lässt sich aber auch gerne vorlesen. Gut geeignet sind zum Beispiel die Geschichten von Janosch. Nun suchte ich weitere Vorlesebücher und stieß durch Zufall auf die Autorin Elisabeth Stiemert. 

Sie schreibt kurze, gut verständliche Geschichten, die die Alltagswelt der Kinder berührt. Die Handlungen in den Geschichten sind ansprechend und überschaubar zugleich. Ihre Bücher erhält man im modernen Antiquariat. Sehr zu empfehlen ist auch ihr erster Geschichtenband „die Sammelsuse“. 

Buch: Hörst Du die klassische Musik

Dies ist eine relativ neue Buchreihe aus dem Sauerländer-Verlag. Die Buchtitel beginnen alle mit „hörst Du…“ und dann geht es um ein Thema. In diesem Buch geht es um das Thema klassische Musik.

Die Bilder sind sehr einfach und klar gehalten.

Auf jeder Seite befindet sich ein „Knopf“. Wird er gedrückt, ertönt eine Melodie. Wird er ein zweites Mal gedrückt, hört die Melodie wieder auf.

Die Knöpfe sind allein durch Berührung auszulösen, das macht das Buch in meinen Augen sehr interessant für behinderte Kinder mit eingeschränkter Handfunktion:
Nun sind die Knöpfe aber nicht so leicht zu finden. Daher habe ich etwas experimentiert…

Zuerst probierte ich es mit Glitzeraufklebern um die Stelle herum- naja, brachte nicht so den Erfolg.
dann kam noch ein ausgeschnittener Moosgummiaufkleber dazu- schon besser:

Jedoch friemelte mein Kind auch diesen ab :-/

So überzeugte im letzten, „Antirutsch-Aufkleber“ für Möbelstücke (erhältlich im Baumarkt) zuzuschneiden, ein Loch reinzuschneiden und diese mit Sekundenkleber aufzukleben. Durch die Erhöhung ist der Knopf schnell zu finden und meine Tochter schafft es, die Knöpfe durch Ertasten selber zu finden und die Melodien auszulösen:

Bei längerer Nicht-Benutzung kann das Buch übrigens ausgeschaltet werden. Auf der letzten Seite befindet sich eine Klappe, unter der der Ausschalter ist. Hier seht Ihr auch eine Übersicht der Seiten und der Melodien.

Aus dieser Reihe gibt es zahlreiche Bücher: Fahrzeuge, Musikinstrumente, Musik aus aller Welt, Dschungeltiere, Naturgeräusche,…

Fazit: Eine rundum gelungene Sache! Die Seiten sind stabil aber nicht zu dick, das Buch ist handlich, die Geräusche leicht auslösbar, die Melodien nicht zu lang, nicht zu kurz, die Lautstärke ist angemessen, die Bilder sind angenehm, … Auf jeden Fall sind die Bücher ihren Preis (ca. 11 €) wert!

DIY: Pixi-Buch-Hülle

Pixibuchhülle 2Dies ist eine sehr praktische Aufbewahrung für Pixi-Bücher.

Die Anleitung habe ich hier und hier gefunden und etwas angepasst.

Ihr braucht:

  • Stoffreste
  • KAM-Snaps
  • evtl. für eine kleine Aufhängung etwas Band
  • und natürlich Pixi-Bücher 😉

So gehts:

1 Abmessen2 Pixi-Bücher nebeneinander legen und einen Rahmen ringsherum zeichnen. Für eine Hülle für etwa 8 Bücher hat sich ein Rand von 1-1,5 cm bewährt. Berücksichtigt unbedingt, in der Mitte die doppelte Menge zu nehmen (nicht im Bild…). Stoff zuschneiden, dabei ca. 1 cm Nahtzugabe lassen.

 

2 Einstecklaschen abmesssenDann kommen die Einstecklaschen:
Diese werden doppelt gelegt, die Stoffstücke müssen also doppelt so breit sein wie die später gewünschte Laschenbreite.
Wenn Ihr die Bücher später rechts und links einstecken wollt, braucht Ihr zwei Stoffstücke, wenn Ihr eine Art Tasche mit Klappe nähen wollt, reicht ein Stück.

 

 

 

3 Stofflagen zusammenlegenDann beginnt auch schon das Zusammenlegen:
Das Stoffstück, das später aussen sein soll (also das, um das Ihr den Rahmen gezeichnet habt) kommt mit der „schönen“ Seite nach oben. Da drauf legt Ihr dann die Stoffstücke für die Einstecklaschen. Wenn Ihr von oben drauf schaut, seht Ihr also ausschließlich die „rechte“ Seite der jeweiligen Stoffe.

5 Stofflagen fixierenNun schneidet Ihr noch das Innenfutter zu und legt es mit der linken, Rückseite nach oben auf die anderen Stoffe. Das ganze wird fixiert so dass beim Nähen nichts verrutscht.
Wer noch ein Band zum Aufhängen einnähen möchte, legt dies in die Mitte oben zwischen Innen- und Aussenfutter, im Bild zwischen den grünen und den gemusterten Stoff.

Nun dreht Ihr das ganze um und näht los: Ich habe unten in der Mitte eine ausreichend große Öffnung gelassen, um das Ganze später umkrempeln zu können. Dann schneidet Ihr den Rand noch mal schmaler und krempelt alles um, dann müsste es so aussehen (im Bild fehlt das Band zum Aufhängen, fragt nicht, wie oft ich alles noch mal aufgetrennt habe 😉 ):

6 umkrempelnJetzt könnt Ihr noch mal richtig in die Ecken gehen (z.B. mit einem Geodreieck) und diese richtig ausstülpen. Mit einer unsichtbaren Naht (Video hier) wird die Lücke vernäht.
Um die Hülle dann zum Schluss verschließen zu können, macht Ihr rechts und links noch einen KAM-Snap rein (im Bild grün und gut getarnt 🙂 ):

8 Snaps zum zumachenPixibuchhülle fertigNun noch die Bücher reinstecken, fertig!

7 Aufhänger img_2030

 

DIY: Buch mit Fingerabdrücken

… und hier noch ein Unikat-Geschenk zum Schulanfang. Dieses Buch ist von Tante Eva und Onkel Hans, habt vielen Dank!

Zur Herstellung:
Für außen wurde ein Stoff-Umschlag genäht. Dieser findet bei Judith großen Gefallen, sie findet ihn fast spannender als den Inhalt, obwohl sich dieser auch sehen lassen kann 🙂 Mit Fingerabdrücken aus Fingerfarbe wurden Bilder gestempelt und dazu ein passender Text verfasst. Da dieser schlecht erkennbar ist, schreib ich ihn unter die Bilder. Fixiert wurden die Seiten mit Serviettentechnik-Kleber:

Stoffhülle mit Klettverschluss
Stoffhülle mit Klettverschluss

Wir wünschen Dir: eine gut gefüllte Schultüte! :-) Viele neue Freunde
Wir wünschen Dir: eine gut gefüllte Schultüte! 🙂
Viele neue Freunde

Viel Spaß beim Reiten! ...und lernen
Viel Spaß beim Reiten!
…und lernen

Leckeren Nachtisch!
Leckeren Nachtisch!

DIY: Ich-Buch mit Klappen

Und noch ein Geschenk-Buch zur Einschulung, diesmal von Oma Jutta, Dankeschön Dir!
Da sie sehr persönliche Photos verwendet hat, kann ich Euch leider nur einen kleinen Ausschnitt zeigen. Sie hat das Buch so aufgebaut:
– das bin ich- das ist Mama
– das ist Papa
– das ist meine Schule
– Das sind Oma und Opa

Zur Herstellung:
Auf den Seiten befindet sich jeweils links ein Text, teilweise geschrieben, die wichtigsten Worte sind mit glitzernden Aufkleber-Buchstaben geklebt.
Auf der rechten Seite ist das jeweilige Photo, das durch eine Klappe (aus Schnellhefter-Folie) verdeckt wird. In die Folie ist ein Guckloch geschnitten, so dass schon ein Teil des Photos sichtbar ist.
Aussen wurde das Buch beklebt, unter anderem mit einer Schultüte, in der sich Smarties befanden 🙂
Verschlossen werden kann das Buch mit einem Klettverschluss:

Ich Buch aussenIch Buch erste SeiteIch Buch KlappeIch Buch