Archiv der Kategorie: weniger Müll!

gestrickte Waschlappen

So ein Austausch unter pflegenden Eltern kann unheimlich inspirierend sein. Neulich besuchte ich eine Familie (die mit dem Klapperbrett) und bei einem Blick in die Waschschüssel entdeckte ich gestrickte Waschlappen, die so ganz anders als unsere IKEA- Waschlappen aussehen:

Die Mutter erklärte mir hierzu: Ihr Sohn mag die Haptik, der Stoff ist weicher als bei Frottee-Waschlappen und die verschiedenen gestrickten Strukturen geben unterschiedliche Reize. Sie bekommen die Waschlappen von der Oma gestrickt (die auch anonym bleiben möchte), die hier eine Strickanleitung zur Verfügung stellt:

Waschlappen stricken

Ich nehme Baumwollgarn, am besten so dünn, dass man es mit Nadeln der Stärke 3 verarbeiten kann. Ich nehme dann ca. 70 Maschen auf und stricke nur mit rechten und linken Maschen. Damit die Oberfläche etwas strukturiert ist, stricke ich Muster.
Am einfachsten ist das Perlmuster, eine Masche rechts, eine Masche links in jeder Reihe versetzt. Schöner wird es, wenn man die Maschen erst in jeder dritten Reihe versetzt.
Klassisch ist das kleine Karomuster. Dazu strickt man zwei Maschen rechts und zwei Maschen links im Wechsel und versetzt dieses Muster in jeder fünften Reihe.
Ein schräges Streifenmuster erhält man, wenn man zwei Maschen rechts, zwei Maschen links im Wechsel strickt, gleiche Reihen übereinander und erst in jeder dritten Reihe um eine Masche verschoben.
Dann strickt man so lange, bis der Lappen die gewünschte Größe hat, ich mache es meistens quadratisch.
Für einen Waschhandschuh braucht man unbedingt Rundstricknadeln, am besten zwei, nicht zu lang. Man nimmt eine durch 4 teilbare Maschenzahl auf, etwa 56 oder 60 Maschen und strickt rund, erst ein kleines Bündchen mit einer Masche rechts, einer Masche links im Wechsel so ca 3cm und dann eins der Muster. Am besten eignet sich das Perlmuster oder das Karomuster, bei dem schrägen Streifenmuster kommt man mit dem Zählen beim rundstricken durcheinander.
Zum Schluss nehme ich alle Maschen auf eine Nadel und kette immer zwei zusammen ab, dann ist der Handschuh ohne Naht geschlossen.
Viel Freude und Erfolg beim Stricken

Zum Nachlesen gibt es die Anleitung auch noch mal als PDF:

Und hier gibt es noch zwei Videoanleitungen:

https://m.youtube.com/watch?si=ntYCUrVYf8fCehPB&v=3B8HYGkZtKk&feature=youtu.be

https://m.youtube.com/watch?si=kzdp3MFUneCEB0TI&v=p2z9OxUxiiQ&feature=youtu.be

Danke Euch für das Zeigen!

P.S: Wer sich das stricken sparen möchte, kann einfach gekaufte gestrickte Spültücher umfunktionieren

Nachhaltige Lösung für das Trinken aus dem Strohhalm mit Rückfluss-Stop

Bis vor einiger Zeit hat Judith aus Wegwerf-Strohhalmen mit Rücklaufstop-Ventil getrunken.

Hier hatte ich diese Lösung näher vorgestellt. Jedoch waren die Strohhalme zum einen schnell zerkaut, zum anderen suchte ich nach einer nachhaltigen Lösung, nicht zuletzt, weil Plastikstrohhalme demnächst abgeschafft werden. Auf Amazon fand ich dickere Silikonhalme, die ausgekocht bzw. vaporisiert werden könnten. Wer eine Alternative zu Amazon sucht, wird z. B. hier fündig.

Gab es noch das Problem mit dem Ventil. diese müssen sehr gut gereinigt werden, die Gefahr für Schimmelbildung ist ziemlich groß. Außerdem ist auch hier fraglich, ob diese mittelfristig weiter produziert werden…

„Ark‘s“ hat das Problem aufgegriffen und hier eine nachhaltige und gut zu reinigende Lösung entwickelt, zu finden ist das Ventil bei Ringelfee.

Auseinandergebaut sieht das so aus:

Strohhalm und Ventil:

Beides zusammengebaut:

Upcycling: DIY- waschbarer Schutzkittel

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Schwester Johanna vom Pflegedienst steht immer Modell, danke! 🙂

Nachdem zuerst die Mundschutze in den Apotheken knapp wurden, geht es nun mit den Schutzkitteln weiter… Hier könnte sich mittelfristig ein Engpass abzeichnen.
Grund genug, mich mal wieder an die Nähmaschine zu setzen (und auch mal was anderes als Mundschutze zu nähen) :

Hier ist die Skizze. Ihr dürft sie Euch ausdrücklich mit Rechtsklick speichern und mit Verweis auf diesen Blog gerne weiter verbreiten- und vielleicht dem Kinderhospiz einen kleinen Obulus als Dankeschön spenden!Schutzkittel das bewegte Leben wordpress

Ihr braucht:

  • alten Bettbezug (für’s erste Mal ist einer mit Linienmuster optimal!)
  • Paar Socken (Kindersocken oder Sportsocken, irgendwelche, die sich gut als Bündchen eignen)
  • zum zumachen entweder ein paar Schnürsenkel/ Bindeband oder Druckknöpfe

ACHTUNG: mir ist in der Skizze ein Fehler unterlaufen!
D könnt Ihr nach Belieben anschrägen, 12 cm sind zu wenig. Schaut einfach, wie viel gut wäre.

so gehts:

  1. Kittelteil einmal, Ärmel zwei mal aufzeichnen und mit Nahtzugabe ausschneiden. Auf den cm kommt es nicht an, aber so grob in etwa sollten die Maße hinkommen
  2. Ärmel: An Kante A zusammenlegen, an langer Seite auf links zusammen nähen, B und C bleiben offen!
  3. Sockenbund bis zur Hacke abschneiden
  4. mit Zickzack-Stick rundum an Kante B nähen, fertig ist das Ärmelbündchen
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  5. das Bündchen ist schon zur Hälfte angenäht
  6. Kittelteil: die Kanten D, E und F umnähen
  7. je die Kanten G und H auf links zusammen nähen
  8. Halsausschnitt (J) umnähen (wer begabt ist, kann ihn natürlich auch rund nähen!) img_8217
  9. Ärmel annähen: C auf i, die gerade Kante A nach oben ausrichten. Oben anfangen zu nähen. Sollte es von der Länge nicht ganz passen, unter der Achsel raffen bzw. Ausschnitt i noch größer schneiden img_8218
  10. Befestigung/ Verschluss anbringen: Entweder Druckknöpfe anbringen oder Bänder annähen. Der Schutzkittel entspricht einer großzügigen Größe L, das heißt, Ihr könntet durch Platzierung der unteren Bänder/Druckknöpfe noch eine Weitenregulierung einarbeiten.
  11. FERTIG!

P.S.: hier geht es zu den verschiedenen Mundschutz- Anleitungen

P.P.S: dieser Blog ist kostenlos, auch die anderen Anleitungen stelle ich kostenfrei zur Verfügung. Wenn Ihr Euren Dank zum Ausdruck bringen wollt, könnt Ihr dem Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig eine kleine Spende mit dem Stichwort „Judith sagt danke“ zukommen lassen.

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Das hier war mein erster Versuch, allerdings habe ichden Halsausschnitt noch nicht gut gelöst und die Maße total vermasselt und der Kittel ist eine Größe S geworden. Sieht aber trotzdem tragbar aus und: Übung macht den Meister!

Wende-Mundschutz

Ich habe noch etwas weiter herumexperimentiert… heraus kam dieser Mundschutz, den man je nach Geschmack wenden kann. Er liegt NICHT auf Mund oder Nase auf, drückt also nicht. Seitlich befindet sich ein Einschub, Ihr könnt zur Unterstützung noch etwas einschieben. Zur „Befestigung“ im Gesicht gibt es drei Varianten. Das PDF darf gerne unter Verweis auf diesen Blog weiter verbreitet werden.

Wendemundschutz das bewegte Leben < auf Din A4 ausdrucken

P.S.: hier gibt es noch weitere Anleitungen

P.P.S: dieser Blog ist kostenlos, auch die anderen Anleitungen stelle ich kostenfrei zur Verfügung. Wenn Ihr Euren Dank zum Ausdruck bringen wollt, könnt Ihr dem Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig eine kleine Spende mit dem Stichwort „Judith“ zukommen lassen.

Übersicht: Beiträge zum Thema Mundschutz/ Community-Masken

Auf diesem Blog befinden sich nun einige Beiträge zum Thema Mundschutz. Zur besseren Orientierung hier eine Übersicht:

👆 Das hier war der allererste selbstgenähte Mundschutz.

Es folgte ein Gastbeitrag von Lucie 👇

Mit Lucies‘ Schnittmuster erstellte ich auch eine Variante 👇

Hier gibt es noch eine Anleitung für einen Mundschutz, der nicht auf der Nase drückt 👇

Nun ist es hoffentlich etwas übersichtlicher und Ihr habt eine kleine Auswahl.

Wie schon erwähnt: wir nutzen einem Mundschutz für Pflegemaßnahmen wie das Dauerkatheter-Legen. Wenn Ihr Euch weitergehend informieren möchtet, empfehle ich diesen Artikel.

P.S: dieser Blog ist kostenlos, auch die anderen Anleitungen stelle ich kostenfrei zur Verfügung. Wenn Ihr Euren Dank zum Ausdruck bringen wollt, könnt Ihr dem Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig eine kleine Spende mit dem Stichwort „Judith“ zukommen lassen.

Gastbeitrag: Lucies‘ Mundschutz

So sieht der fertige Mundschutz aus

Lucie kenne ich aus dem Kinderhospiz Leipzig. Auch sie hat ein krankes Kind und macht sich Gedanken, wie sie es schützen kann. In eine WhatsApp-Gruppe stellte sie ihre Variante eines selbstgenähten Mundschutzes; und sie war bereit, die Anleitung mit Euch zu teilen 🙂 Es gab dann noch einige Anregungen zum Filtermaterial das man verwenden könnte. Interessante Vorschläge waren dabei: ein auseinandergeschnittener Staubsaugerbeutel, Dunstabzugshaubenfilter,…

Bitte informiert Euch auf einschlägigen Seiten, welches Material für welche Zwecke geeignet ist…!

Vielen Dank Lucie für Deine Zuarbeit!

Schnittmuster
Dreimal ausschneiden
Ein Stück um ca 1-1,5cm an beiden Seiten kürzen
Bei allen Teilen die V-Ausschnitte von links zusammennähen.
Die gekürzten Seitenränder umschlagen und annähen.
Das ist dann die Innentasche für den Filter bzw. ein Taschentuch
Zwei Teile zusammenlegen, die rechte Seite kommt nach oben
Das dritte Stück darauf legen (rechts auf rechts)
Die drei zusammengelegten Teile in U-Form zusammen nähen, an der schmalen Seite offen lassen
Dann auf rechts ziehen
Ich mache oben an der Nase noch eine Naht zur Führung von dem Draht
An der Seite umlegen und so vernähen, dass eine Tasche für den Gummi entsteht. Gummi durch den Tunnel durchführen.
Verknoten
Sitzt auch ohne Draht super.

P.S.: hier gibt es noch weitere Anleitungen

P.P.S: dieser Blog ist kostenlos, auch die anderen Anleitungen stelle ich kostenfrei zur Verfügung. Wenn Ihr Euren Dank zum Ausdruck bringen wollt, könnt Ihr dem Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig eine kleine Spende mit dem Stichwort „Judith“ zukommen lassen.

Gastbeitrag: wiederverwendbare Quetschbeutel

von Jenni Suckert:

Für alle Quetschbeutelliebhaber…. eine wunderbare Erfindung zum Selbstbefüllen. Egal ob Obst oder Mittagessen, einfach befüllen und füttern.Und sollten die Kids es nicht selbst leeren können, so passen auch da die Spritzenadapter drauf 😀

Bezugsquelle: https://www.amazon.de/dp/B0742KFBLS/ref=cm_sw_r_wa_awdo_t1_tObZDb3VE61CE

DIY: Sensor-Binde

Der Sensor vom Überwachungs-Monitor (für die Sauerstoffsättigung und die Herzfrequenz) muss irgendwie am Kind befestigt werden. Die mitgelieferten Pflasterstreifen halten nicht lange, Klebebinden produzieren Müll und Judiths Haut reagiert darauf. Also nähte ich ihr selber Fixierungs-Binden:

Ihr braucht zum nähen:

„elastische (Sport-)Binde“ aus der Apotheke sowie einen flachen Schnürsenkel. Ich nähe die Binden so, dass sie zwei Mal um den Fuß/die Hand/ den Finger gewickelt werden können. Anstelle des Schnürsenkels könnte man auch eine Gummischlaufe oder die meist mitgelieferte „Kralle“ annähen.

Weniger Müll: waschbare Schutzkittel

Bei manchen Pflegemaßnahmen bzw. bei entsprechender Keimlage kommen hier im Pflege-Zimmer auch schon mal Schutzkittel zum Einsatz. Bisher hatten wir Wegwerfkittel- diese verursachen ein großes Müllvolumen. Schlecht für unsere Müllkapazitäten im Mehrfamilienhaus.

Lösung: waschbare Schutzkittel! Diese vermeiden nicht nur Müll, sie sind auch deutlich angenehmer zu tragen. Nach Benutzung können Sie bei bis zu 95 Grad gewaschen werden.Gefunden habe ich sie bei https://careline-shop.de/Produkte/Pflegebedarf/Schutzkittel/Schutzkittel-Farbe-Gelb-mit-Strickbuendchen.html .

Allerdings können dort nur Pflegeeinrichtungen bestellen und für den verzweifelten Privathaushalt machen sie auch keine Ausnahme… Daher bin ich den Weg über unsere örtliche Apotheke gegangen. Die dürfen wiederum dort bestellen…

Leider kann man die Kittel nicht über die Pflegehilfsmittelpauschale abrechnen. Naja, es ist dafür eine einmalige Investition.

Für unsere Zwecke ist es genau die passende Lösung!