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#HilfsmittelratenImAdvent

Bildbeschreibung: Vier Fotos verschiedener Dinge aus dem Pflegealltag: verschieden große Schuhe, ein Ding mit einer Klappe, ein rotes irgendwas und etwas rundes mit einer Skala… mysteriös, mysteriös!

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Vom 1.-24.12. wird es hier auf diesem Blog ein tägliches Rätsel mit der Chance auf Gewinne geben. Alles was Ihr zum mitmachen braucht ist ein WordPress-Account, so dass Ihr unter den jeweiligen Beiträgen kommentieren könnt. Noch nicht mal Vorwissen ist nötig, denn rumraten kann schließlich jeder und auch rege Teilnahme wird belohnt.

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8 Jahre „das bewegte Leben“… quo vadis?

„Glückwunsch zum Jahrestag mit WordPress.com“ leuchtet es mir entgegen, als ich in diesen Tagen die App zum Bloggen öffne.

Seit nun acht Jahren also blogge ich hier lösungsorientiert, wie der Alltag mit einem Kind (inzwischen einer Jugendlichen aber eben für immer mein Kind) mit komplexer Behinderung läuft. Acht Jahre, in denen eine Menge passiert ist. Sehr viel. In diesem Beitrag möchte ich Euch an meinen Gedanken zum Blog und er Zukunft teilhaben lassen.

Mittlerweile ist der Blog bekannter geworden:
-> Ich bin in einer Onlinerunde von mir unbekannten Eltern von Kindern mit Behinderung, stelle mich mit Namen vor und garantiert ruft irgendwer: „Ach, DU bist das!“.
-> Nicht selten suche ich im Internet eine Lösung und was wird mir vorgeschlagen? Einer meiner Blogbeiträge.
-> Eine neue Ärztin schaute eine von mir erstellte Tabelle an und sagte „dieses Gestaltungsformat kenne ich doch… ach Moment… haben Sie einen Blog? Den kenne ich!“  
-> Über die Jahre haben sich hierüber Engagements ergeben, sei es Vorträge und Workshop bei der Stifung Leben pur, Johannesdiakonie Mosbach oder Seminare in verschiedenen Universitäten.
– Eltern kontaktieren mich bei konkreten Fragestellungen oder schicken mir Fotos von ihren Lösungen, aus denen sich manchmal dann sogar ein Gastbeitrag entwickelt.

Bisher war das Bloggen ein reines „Privatvergnügen“ von mir.
Perspektivisch werde ich meinen Lesern anbieten, bei Gefallen einen kleinen Obulus per Paypal als Dankeschön zu geben. Der Blog wird aber weiterhin kostenfrei bleiben, die Inhalte bleiben für alle zugänglich.
Nach wie vor werde ich Beiträge aus den verschiedenen Bereichen des Lebens posten, über die Jahre hat sich aber schon neben allen möglichen Themen eines meiner Lieblingsthemen abgezeichnet: das (adaptierte) Spielzeug. Insbesondere die Spielbretter finden in der Community großen Anklang.

Und manchmal kommt ja eins zum anderen…

So traf es sich, dass unser Alltag durch glückliche Umstände aktuell in -für unsere Verhältnisse- relativ ruhigen Fahrwassern verläuft. Und ich mir dachte: gerne würde ich meine Erfahrung als Erzieherin, Heilpädagogin und Spielbrettbauerin kombinieren und die Spielbretter auch für andere Menschen bauen. Die Spielbretter sollen raus in die Welt.
Gesagt getan: ich habe ein Gewerbe angemeldet, beim Finanzamt alles geklärt, Konzept geschrieben, Werkstatt eingerichtet, einen Fragebogen zu Spielkompetenzen und -Interessen entwickelt, Spielbretter für Probanden gebaut, fotografiert, dokumentiert… und dann kam die Ernüchterung:
Ich bin mitten im Tun über die europäische Spielzeugrichtlinie DIN EN 71:1, DIN EN 71:2 und die CE-Kennzeichnungspflicht gestolpert.

Ja, das ist so unbequem wie es klingt. Richtig unangenehme Kiste.

Ich kürze ab: ich möchte nicht mit einem Bein im Gefängnis stehen (erst recht nicht mit beiden) wenn irgendwas auf irgendeinem Spielbrett nicht so ist, wie sich das die EU in ihren Vorschriften für Spielzeug so vorstellt. Einfach so Spielmaterial adaptieren und auf ein Spielbrett schrauben kann man im Privatbereich oder in Einrichtungen für Klienten machen, beim Verkaufen jedoch wird es sehr (!) kompliziert.
Mit ganz viel Aufwand könnte ich vielleicht EIN Spielbrett entwerfen, zertifizieren und reproduzieren. So eine Zertifizierung kostet dann locker einen vierstelligen Bereich. Und mal abgesehen davon ist ja Massenproduktion eben genau das, was für diesen Personenkreis NICHT passt!

Also wickelte ich das ganze wieder zurück ab: Abmeldung beim Gewerbeamt, Info ans Finanzamt, ein paar Tränchen vergossen, hingefallen, Krone gerichtet und wieder aufgestanden.

Denn: Die Idee ist geblieben. Spielbretter. Individuell gebaut für Menschen, die z.B. einen Rollstuhl nutzen. Für Menschen, die spielen wollen und deren Spielmaterial aber eine Adaption braucht um es zu bespielen.

Und deshalb nutze ich die freien Minuten, um ein Buch zu schreiben. Hier werde ich theoretisch und praktisch darauf eingehen, wie ein Spielbrett aufgebaut werden kann, damit es ein behinderter Mensch mit seinen individuellen Voraussetzungen gut und effektiv nutzen kann.
Dies wird sicher ein Prozess, der mitunter Jahre dauern wird. Ich setze mir hier bewusst keine Frist (mein Alltag ist und bleibt mit einem Kind mit Pflegegrad 5 bewegt).
Und wenn das Buch fertig geschrieben ist, muss ich einen Verlag finden (oder findet der Verlag mich? ich bin da offen ;-)!).
Aktuell steht bereits die grobe Struktur, einzelne Kapitel sind auch schon mit ersten Inhalten gefüllt. Gerade die Beschreibung der konkreten Spielelemente wird sicher noch mal viel Zeit in Anspruch nehmen, die ich mir neben der Pflege nehmen werde. Mit so einem Buch werde ich nicht reich, aber die Idee der Spielbretter für Menschen mit Behinderung kommt raus, raus in die Welt. Und Fachleute und Angehörige werden befähigt, selber so ein Brett zu entwerfen und zu bauen.

Vielleicht kommen perspektivisch oder auch parallel Workshops hinzu. Wenn Ihr zwei, drei Menschen seid, die gerne so ein Brett bauen wollen, sprecht mich an, ladet mich ein. Wir können gemeinsam überlegen wie das Spielbrett gestaltet sein muss damit es gut nutzbar ist. Ich kann Euch konkret im Bau anleiten. Nach ca. 2-3 Terminen habt Ihr dann ein bespielbares Brett.

Möglich wäre auch ein einmaliger Fachworkshop mit Einführung in den Spielbrettbau. Liebe Veranstalter, wenn Ihr so etwas anbieten möchtet, kommt gerne auf mich zu.

Eine weitere Säule ist die Beratung zum Spielen, die ja immer schon jetzt hobbymäßig stattfand. Zukünftig würde ich mich über ein kleines finanzielles Dankeschön freuen (auch das habe ich in diesem ganzen Prozess mit dem Finanzamt nun in trockenen Tüchern).

Punktuell kann ich mir vorstellen weiterhin Vorträge zum Leben mit komplexer Behinderung zu halten. In der Vergangenheit hatte ich verschiedene Schwerpunktthemen wie z.B. spielen (wen wundert’s ;-)), komplexe Behinderung, Zusammenarbeit mit Fachkräften, Alltag, Essen und trinken. Auch die Gestaltung von Unterrichtsblöcken in Universitäten oder Fachschulen ist weiterhin möglich.

Die Zukunft wird spannend, wie immer in unserem bewegten Leben.

Danke, dass Ihr schon acht Jahre hier mitlest, kommentiert, abonniert, Eure Perspektive und Lösungen einbringt. Erst durch Euch bekommt dieser Blog das Leben.
Wann immer ich die Rückmeldung bekomme dass eine der hier vorgestellten Ideen umgesetzt wurde, geht mein Herz auf.
Danke.

Übersicht: Beiträge zum Thema Mundschutz/ Community-Masken

Auf diesem Blog befinden sich nun einige Beiträge zum Thema Mundschutz. Zur besseren Orientierung hier eine Übersicht:

👆 Das hier war der allererste selbstgenähte Mundschutz.

Es folgte ein Gastbeitrag von Lucie 👇

Mit Lucies‘ Schnittmuster erstellte ich auch eine Variante 👇

Hier gibt es noch eine Anleitung für einen Mundschutz, der nicht auf der Nase drückt 👇

Nun ist es hoffentlich etwas übersichtlicher und Ihr habt eine kleine Auswahl.

Wie schon erwähnt: wir nutzen einem Mundschutz für Pflegemaßnahmen wie das Dauerkatheter-Legen. Wenn Ihr Euch weitergehend informieren möchtet, empfehle ich diesen Artikel.

P.S: dieser Blog ist kostenlos, auch die anderen Anleitungen stelle ich kostenfrei zur Verfügung. Wenn Ihr Euren Dank zum Ausdruck bringen wollt, könnt Ihr dem Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig eine kleine Spende mit dem Stichwort „Judith“ zukommen lassen.

Explosion der Zugriffszahlen Anfang 2020

Ich staunte über die Zugriffszahlen auf meinen Blog, vor allem auf den Beitrag „Mundschutz selber nähen“. Corona schien hier das Interesse zu wecken. Wurde der Beitrag bisher eher sporadisch aufgerufen, gab es -je nach Nachrichtenlage- Sprünge in den täglichen Zugriffszahlen. Es zeigte mir, wie sehr dieses Thema die Menschen bewegt. Das möchte ich Euch nicht vorenthalten. Mittlerweile scheint der Bedarf gedeckt zu sein laut Zugriffszahlen. Für die Statistiker hier ein paar Grafiken:

21.2. 12

22.2. 75

23.3. 75

24.2. 139

25.2. 266

26.2. 496

27.2. 492

28.2. 416

29.2. 215

1.3. 158

2.3. 168

3.3. 207

4.3. 210

5.3. 183

6.3. 309

7.3. 261

8.3. 255

9.3. 197

10.3. 195

11.3. 509

12.3. 513

13.3. 620

14.3. 594

15.3. 530

16.3. 661

17.3. 757

18.3. 1055

19.3. 1382

20.3. 1891

21.3. 2684

22.3. 2704

23.3. 2815

24.3. 2707

25.3. 3295

26.3. 3855

27.3. 4550

28.3. 4197

29.3. 4332

30.3. 4990

31.3. 7121

1.4. 5700

2.4. 5013

3.4. 4845

4.4. 3885

5.4. 3931

6.4 4324

7.4. 3641

8.4. 3048

9.4. 2807

10.4. 2984

Es wurden auch immer mehr Länder, aus denen der Beitrag abgerufen wird:

Und das sind die Suchbegriffe, mit denen zum Blog gefunden wird:

Mittlerweile sind die Zahlen fast wieder normal:

P.S.: hier gibt es alle Anleitungen

P.P.S: dieser Blog ist kostenlos, auch die anderen Anleitungen stelle ich kostenfrei zur Verfügung. Wenn Ihr Euren Dank zum Ausdruck bringen wollt, könnt Ihr dem Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig eine kleine Spende mit dem Stichwort „Judith“ zukommen lassen.

Schlitten adaptieren

Schlitten Kind Behinderung (1)Als Judith im Kindergartenalter war, überlegten wir, wie wir sie auf einem Schlitten positionieren könnten… Nur die Lehne hätte nicht gereicht. Daher kam mir die Idee, ihren Autositz mit einem Tragetuch zu befestigen. Dann gut zudecken, z.B. mit einer Bettdecke oder einem Fußsack und dann noch das Regenverdeck vom Kinderwagen drüber…

Schlitten Kind Behinderung (2)

Schlitten Kind Behinderung (3)Schlitten Kind Behinderung (4)Das hat gut geklappt (außer einmal, da ist der Schlitten umgekippt und wir haben sie zehn Meter durch den Schnee gezogen, Judith hat sich auch nicht gemeldet :-/ , also immer mal einen Blick nach hinten werfen ;-)). Es funktioniert auch mit einer Babyschale:

J12.08 050

Geschafft!!

Wow. Unglaublich. Überwältigend.
Wir können es kaum in Worte fassen.

98 Menschen haben innerhalb von weniger als einem Monat 5000 € gegeben, so dass wir nun den Anhänger für Judith kaufen können. Wir sind Euch und Ihnen zutiefst dankbar. Es rührt uns total, solch eine große Unterstützung, Solidarität und Zuwendung zu erleben 💚
Freunde, Familie, Bekannte, Arbeitskollegen, Menschen die uns vor langer Zeit kennen gelernt haben… es ist eine sehr bunte Mischung!
Überwältigt hat uns auch die Spendenbereitschaft von Menschen, die uns „nur“ indirekt kennen- Verwandte von Verwandten, Freunde von Freunden, Unbekannte, die meinen Blog lesen oder mir auf Twitter folgen.

Nun war die Frage, was wir mit dem zu klein gewordenen Anhänger machen, nachdem wir so beschenkt wurden…
Nach Rücksprache mit dem ambulanten Kinderhospizdienst des Bärenherz in Leipzig werden wir diesen einer Familie, die auch durchs Kinderhospiz betreut wird, schenken. Familie S. freut sich nun ebenso über das unverhoffte Geschenk und innerhalb eines Monats sind somit gleich zwei Familien wieder mit dem Fahrrad mobil geworden 🙂

Wenn der Anhänger da ist, werde ich dies hier und auf Twitter kundtun. Wir freuen uns auf viele gemeinsame Familienausflüge mit dem neuen Gefährt, und werden wie versprochen, Spendern ab 25€ eine Karte zusenden (lasst Euch einfach überraschen wann… und teilt uns bitte Eure Adresse mit falls noch nicht geschehen ist an dasbewegteleben @ g m x . d e). Bei uns bekannten Spendern aus und um Leipzig werden wir persönlich vorbei fahren bzw. machen wir vielleicht sogar eine gemeinsame Fahrradtour !?

unsere erste Crowdfunding-Kampagne

>>> HIER geht es direkt zur Kampagne <<<

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Das ist der „Josi Wismi“

„So teuer!? Wollt Ihr das Geld nicht über eine Crowdfunding-Kampagne sammeln?“

So in etwa fiel der entscheidende Satz von Judiths Patenonkel Christoph. Es ging um den aktuellen Fahrradanhänger, wie viel Lebensqualität uns dieses Vehikel bietet und dass er zu klein ist und wir einen neuen anschaffen möchten. Und dass Geldgeschenke aus diesem Grund sehr willkommen wären.

Denn: nach einigem Suchen haben wir ein geeignetes Modell gefunden, den „Josi Wismi“. Da die Hilfsmittel mit zunehmender Größe mehr Platz wegnehmen, kam uns sehr entgegen, dass er faltbar ist. Wir können ihn, wenn wir am Ziel angekommen sind, sehr einfach vom Fahrrad abkoppeln und ein Schieberad anbauen so dass wir, ähnlich wie beim Benecykl, auch vor Ort mobil sind. Er hat eine Federung und zusätzlich noch abfedernde Reifen. Judith wird dieses Ausstattungsmerkmal besonders freuen, sie meckert bei unebenem Gelände manchmal ganz schön rum (das wird dann ein Ende haben :-))

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in Breite und Länge ist noch viel Wachstum möglich!

Der gewünschte Fahrradanhänger bietet ihr viel Halt und gleichzeitig Schutz durch das Sonnendach und eine Regenplane. Wie bisher würden wir den Anhänger auch intensiv für Wanderungen nutzen oder in unebenem Gelände (z.B. Strand oder Schnee).

Der Anhänger wird ca. 4500€ kosten. Ganz absehbar ist das noch nicht, da das Sanitätshaus evtl. später noch weitere Stützmaßnahmen einbauen muss. Das wissen wir aber erst, wenn wir damit gefahren sind und wie Judith unter „Belastung“ tatsächlich gehalten wird.

Und da brachte er die Idee mit dem Crowdfunding ins rollen… Christoph half mir beim Erstellen der Betterplace.me-Seite und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben das Ziel auf 5000€ gesetzt. Alle Beträge, die über den tatsächlichen Anschaffungskosten liegen, werden wir dem Kinderhospiz Bärenherz spenden.