Nach erfolgreicher Umgestaltung kamen noch zwei Neuerungen hinzu:
Ein Ikea-Bodenschutz vorm Bett. Dieser Bereich ist extrem beansprucht: man steht dort viel, der Toilettenstuhl wird hier benutzt, Händedesinfektion tropft immer wieder auf den Boden und nicht zuletzt ist das der Bereich, der am ehesten be-brochen wird. Genug Argumente, diesen Bereich besonders zu schützen. Als Lösung fanden wir den Bodenschutz „Kolon“. Er ist durchsichtig und liegt gut auf und kann problemlos abdesinfiziert werden.
Weiterhin haben wir inzwischen echt vielen Pflegekram den wir im Bett benötigen. Um es etwas zu steukturieren habe ich kleine abwischbare Tabletts gekauft. Darauf bereite ich die benötigten Utensilien vor und kann sie einzeln ins Bett (oder sonstwohin) tragen. Ein leeres Tablett dient als Ablage für Abfall:
In losen Abständen werde ich in dieser Reihe verschiedene Blasenkatheter vorstellen. Starten möche ich mit dem Katheter, der Anlass für diese Reihe ist, unser Lieblingskatheter. Dieser hatte einen vorübergehenden Vertriebsstop und wir waren gezwungen, uns nach Alternativen umzusehen. Daher hat der Hollister VaPro es verdient, die Reihe zu eröffnen:
Die Verpackung ist klein und handlich und sieht recht ansprechend aus.
Die Verpackung lässt sich sehr leicht öffnen. Man sieht den dank hydrophiler Beschichtung gleich einsatzbereiten Katheter. Zum Schutz hat die Spitze noch eine rote Schutzkappe:
Wird diese abgezogen, kann der Katheter auch schon verwendet werden. Entweder man führt ihn direkt mit der blauen Vorlaufspitze ein, dann hat man maximalen Schutz, oder man schiebt ihn ein Stück raus und führt ihn ein.
Nun zu den Vor- und Nachteilen:
+ kleine Verpackung
+ rundum geschützt durch die Folienumhüllung
+ maximale Sicherheit durch Vorlaufspitze
+ lässt sich sehr gut einführen
– könnte für Mädchen/Frauen noch 5-10 cm kürzer sein, dann wäre er ultra-kompakt (das ist aber jammern auf sehr hohem Niceau, wir sind rundherum zufrieden mit der Handhabung!)
Wir verwenden manchmal Urinbeutel zum anstecken von Teleflex.
Wir waren heute beim Maus-Türöffner-Tag. Da erhalten Kinder Einblicke in außergewöhnliche Orte und erfahren, was dort passiert. So suchten wir für Judith eine Veranstaltung bei einem Klavierbauer aus.
Wir meldeten uns an mit der Frage, ob der Ort überhaupt mit Rollstuhl erreichbar sei. Man kam uns sehr entgegen: es gäbe zwei Stufen, sie würden aber selbstverständlich beim heben helfen, hätten sogar eine Holzrampe organisiert. Ja klasse, da konnte das Abenteuer ja starten!
Die zwei Stufen wurden mit Hilfe überwunden und so begann dann auch der Workshop. Der Klavierbauer schraubte ein Klavier auf, verteilte Tasten und Filzschlegel, erklärte wie ein Ton entsteht und wie ein Klavier gebaut wird. Außerdem wurde das Geheimnis gelüftet, warum ein Klavier so schwer ist…
Auch die anwesenden Erwachsenen hörten gespannt zu!
Judith durfte Tasten und Hämmerchen anfassen und lauschte den entstandenen Tönen.
Fazit: im nächsten Jahr möchten mit wir Judith gerne wieder einen Türöffnertag besuchen!
Diese Frage stellt sich Freunden, Verwandten und Bekannten immer wieder, vor allem wenn ein Festtag ansteht.
Nun, man muss etwas unterscheiden zwischen dem worüber sich das Kind freut und worüber sich die Eltern freuen 😉 wobei das zum einen abhängig ist vom Grad der Behinderung (bei schwer behinderten Kindern werden die Eltern eher mit beschenkt weil sie diejenigen sind die die Freude darüber ausdrücken können) als auch von der Toleranzgrenze (z. B. kommt Musikspielzeug bei Kindern sehr gut an, bei Eltern nicht unbedingt)
Ich kenne auch Eltern die sehr empfindlich sind wenn ihr grosses Kind Babyspielzeug geschenkt bekommt. Etwas altersangemessenes ist immer vorzuziehen aber manchmal ist vielleicht auch ein Geschenk für Jüngere ok.
Ok, und nun ein paar praktische Anregungen. Zunächst die Überlegungen:
-welchen Entwicklungsstand hat das Kind? Welche Hobbies, womit spielt es gerne, was mag es? Wie robust muss das Spielzeug sein, steckt das Kind Dinge in den Mund?
Womit man nie etwas verkehrt macht sind Dinge, die die Sinne ansprechen, also z. B. ein Massageball, Massagekäfer, „Badewassergedöns“ (da gibt es in jeder Drogerie eine riesige Auswahl, von Malseife bis Spielschaum), eine schöne Lampe/Kerze/Lichterkette, eine Duftlampe, Massageöl, …
Zu besonderen Anlässen kann es auch etwas für den Haushalt sein: ein schöner Teller, Bettwäsche,…
Weiterhin Dinge des täglichen Bedarfs: Kleidung oder Körperpflegeartikel (schönes Shampoo, Creme, … >auf Allergien achten!) gehen auch immer
Accessoires für die Hilfsmittel: eine schicke Klingel für den Rollstuhl, ein Tacho fürs Therapierad, Aufkleber für den Therapietisch, Kinderwagen-Tasche für den Rehabuggy,…
Bücher: Vorlesebücher, Pappbilderbücher, Soundbücher, Klappenbücher, Pixi-Bücher, Tiptoi-Bücher,… es gibt so viel! Bei älteren Kindern mit geistiger Behinderung ist der Spagat etwas schwieriger zwischen kognitiv ansprechend und nicht zu babymässig, aber auch hier gibt es durchaus etwas zu finden!
CDs, Hörbücher, Kassetten, Mp3-Player,…
Musikinstrumente: eine Rassel, ein Schüttel-Ei, Trommel, eine abgerockte Gitarre vom Flohmarkt,…
Sich in Krims-Krams-Läden inspirieren lassen. Wir haben „Amida“ für uns entdeckt, hier gibt es schönen Kleinkram
Oder durch den Spielzeugladen schlendern. Wie wäre es mit Knete, Seifenblasen, Luftballons?
Etwas selbstgebasteltes kommt auch meist gut an, schaut mal hier im Blog in der „do it yourself“-Kategorie
Und wenn man gar nichts weiß: ein Situationsbezogener Gutschein geht auch immer. Das Zimmer soll neu gestaltet werden? Ikea-Gutschein. Das Kind daddelt viel auf dem Tablet? Gutschein für Guthaben. Das Kind hat einen hohen Pflegeaufwand? Drogerie-Gutschein. Die Eltern bauen viel selber fürs Kind? Baumarkt-Gutschein.
Was immer gut ankommt: eine persönliche Karte. Judith mag z. B. sehr diese Wackelkarten bei denen sich das Bild ändert wenn sie gekippt wird. Oma Jutta hat das Karte-schreiben perfektioniert: sie laminiert sie gleich noch ein damit Judith lange etwas davon hat
Bloss nicht: nie nie niemal Kuscheltiere verschenken (es sei denn das Kind sammelt sie!)! Damit können sich alle Eltern totschmeissen und die allermeisten Kinder ignorieren sie dann doch. Ausnahme: es ist mit den Eltern abgesprochen.
Zur Inspiration habe ich Euch mal Judiths Geschenke vom letzten Geburtstag fotografiert. Besondere Hoghlights dieses Jahr waren die vielen Badesachen, Esspapier, ein Photicular-Buch (da wackeln die Bilder), ein selbstgebasteltes Buch von Oma, ein angepasstes aus der Schule…
Das Geschenk aus der Schule. Dort, wo es etwas zu bewegen gibt, wurde ein Aufkleber geklebt
Für alle, die Geschenkideen für Menschen mit Demenz suchen, gibt es hier ein paar Ideen.
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P.P.S: wenn Ihr etwas ganz einzigartiges schenken möchtet, wäre ein individuell konfiguriertes Spielbrett vielleicht eine Idee? Hierbei begleite ich Euch gerne! Kontaktaufnahme ist möglich über dasbewegteleben (at) gmx.de bzw. über die im Flyer angegebene Telefonnummer.