Archiv der Kategorie: praktische Alltagshelfer

Mitmachbeitrag: kleine Teile in der Spülmaschine sichern

Ein klassisches Alltagsproblem: kleine Teile fliegen in der Spülmaschine umher. Wir hatten konkret mit Flaschendeckeln vom Sondieren das Problem, dass sich diese in der Spülmaschine verselbstständigen und -so will es das Gesetz- auf Garantie beim öffnen der Spülmaschine mit Dreckwasser gefüllt sind. Daher fragte ich in die Runde:

Wie sichert Ihr kleine Dinge in der Spülmaschine?

Isabel antwortete: „Mit einem Obstnetz, das es in Supermarkten z.B. Aldi zu kaufen gibt.“

Bildbeschreibung: das obere Fach einer Spülmaschine, darin Geschirr und ein mit Kleinteilen gefülltes feinmaschiges Netz.

Lydia von Lydias Welt macht es auch so:

Bildbeschreibung: Instagram-Screenshot „ich bin blind und möchte beim Ausräumen der Spülmaschine sicher gehen, dass Plastikteilchen nicht verloren gehenDas kann man mit einem feinen Wäschenetz lösen, das man mit in die obere Schublade legen kann. So kann man die Kleinteile an einem Ort halten. Alternativ geht auch ein grobes Sieb, in welches man die Kleinteile hineinlegt.“

Übrigens- kennt Ihr schon ihren Blog? Lydia Zoubek schreibt seit vielen Jahren zum Thema Blindheit. Lest unbedingt mal rein!

Jenni schreibt: „wir haben einen Korb für Kleinteile aus der Babyabteilung. Dieser ist gedacht für Sauger, Flaschendeckel… Geht echt prima. Den haben wir seit ca 8 Jahren im Einsatz

Bildbeschreibung: löchriger weisser Korb mit Kleinteilen, der Deckel ist aufgeklappt. Im grünen Deckel ist eine weitere Klappe, in der Flaschenringe und Deckel sind
Bildbeschreibung: geschlossener Kleinteilekorb. Unten ist ein etwas größeres Fach, der Deckel hat ein flaches Fach
Bildbeschreibung: Kleinteilekorb mit geöffnetem Deckelfach

… im Unterteil haben wir Sauger und den Deckel vom System. Noch kleinere Teile (die kleine Pikser von den Jungsbrotdosen) packe ich in ein Fach fürs Besteck“

Wir selber nutzen auch diesen Korb (ist von nuby, gibt es nur noch second hand), haben aber das obere flache Körbchen abgetrennt, da wir nur eine flache Aufbewahrung benötigen:

Bildbeschreibung: oberer Spülmaschinenkorb, auf einer herunterklappbaren Ablage ist ein flaches durchlässiges grünes Deckelfach, darin Schraubdeckel

„Gedankenknäul“ schreibt auf Bluesky von einer weiteren Möglichkeit:

„Kleinkram geht oben in die Besteckschublade. Da finden sich dann Schraubdeckel, Minidöschen, Klammern und Einsätze für Brotdosen etc. neben dem Besteck.“

Auch Maria schwört auf diese Methode:

Bildbeschreibung: Besteckfach einer Spülmaschine, darauf liegen neben Besteckteilen diverse Kleinteile

„Wir haben eine Besteckschublade im Geschirrspüler, da kommen die Deckel rein.

Und im Altenheim gibt es immer so zusammenklappbare Metallteilen, wo die Medizinbecherchen dazwischen geklemmt werden. Vllt gehen die auch für Deckel und Co…“

Sie schickte einige Links dazu:

https://www.wibu.care/de-de/shop/melipul-spuelkoerbe-fuer-medikamentenbecher-und-dispenser-13302/

https://www.inko-versand.de/product/pflege-sachbedarf/medizinische-utensilien/melipul-deckel-spuelkorb-klein-kunststoff-9-deckel/

https://www.otto.de/p/ornamin-kuechenorganizer-set-ornamin-spuelkorb-S076C0UU/#variationId=S076C0UUSTSZ

https://www.amazon.de/Prince-Lionheart-1503-Geschirrspülkorb-Kleinkinder/dp/B00073HJFY/ref=asc_df_B00073HJFY/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=308445096906&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=17128537368583379760&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=m&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043292&hvtargid=pla-563082437690&psc=1&mcid=dfe79e0008f5320e89c8818aca5dbb7c&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=62042998060&hvpone=&hvptwo=&hvadid=308445096906&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=17128537368583379760&hvqmt=&hvdev=m&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043292&hvtargid=pla-563082437690

https://www.ebay.de/itm/354155695784

Wir selber haben auch so eine kleine Ablage. Damit nicht wegfliegt, legen wir noch eine Do-it-yourself-Bastelvariante drüber:

Im Hintergrund kleine Ablage im oberen Spülmaschinenkorb, im Vordergrund eine Hand, die eine Platte hält. Die Platte hat an den Ecken als Abstanshalter Gewindeschrauben, am Ende Unterlegscheiben und Hutmuttern

Danke Euch allen für die Einblicke, Ideen und Inspirationen!

„Externe innere Uhr“, Orientierung in der Tagesstruktur

Schon immer hat Judith Schwierigkeiten, in einen Tag-Nacht-Rhythmus zu finden. Wir haben so ziemlich alles ausprobiert, aber die Konsequenz ist immer: sie schläft wie sie es braucht, mal bis nachmittags um fünf oder auch nur bis morgens um 4. Manchmal ist die Nacht auch schon um Mitternacht vorbei. Mal ist sie 24 Stunden wach, mal schläft sie 24 Stunden.

Die äußeren Umstände erschweren ihr eine Orientierung im Tageslauf: Tag und Nacht hat sie Leute um sich, die immer wach sind und rumwuseln (klar, nachts sind die Pflegekräfte leiser, aber trotzdem). Im Winter ist es tagsüber früh dunkel, im Sommer lange hell.

Wir sagen Judith nach dem Abendritual gute Nacht aber wenn sie einige Stunden später wieder wach wird weiß sie nicht, ob die Nacht schon vorbei ist. Sprich: ob sie noch mal schlafen kann oder ob gleich jemand mit der Waschschüssel ans Bett springt, die Vorhänge aufzieht und der Tag startet.

Klar sagen die Pflegekräfte ihr nachts „es ist noch Nacht, du kannst noch schlafen“, aber sie ist eben immer drauf angewiesen, dass einer kommt und ihr das sagt. Eine neue Pflegekraft (huhu M. 🙋‍♀️) hat das ebenso beobachtet aber eben auch mit Nachdruck gesagt: „wie soll Judith sich auch im Tagesablauf orientieren wenn sie nicht regelmäßig schlafen kann!?“

Wir überlegten also gemeinsam, wie wir sie befähigen können, sich selber die Information über die Tageszeit zu holen.

Die erste Idee war ein Nachtlicht das immer brennt oder ein Symbol. Beides nicht ganz praktikabel, da Judith ja auf unterschiedlichen Seiten liegt und ein Symbol oder ein bestimmtes Nachtlicht gar nicht in jeder Perspektive sieht. Außerdem braucht es verschiedene Lichtverhältnisse: im hellen Sommer würde man eine Lampe nicht sehen, im dunklen Winter das Symbol nicht.

Also war der Plan, dass sie etwas hat, das sie erfühlen kann und das immer greifbar ist. Es sollte eindeutig ertastbar aber trotzdem angenehm sein und keine Druckstellen machen oder nervig werden. In diesem Fall lief es auf ein gekürztes Kunstleder-Haargummi hinaus, das über ihren Zeigefinger geschoben wird.

Bildbeschreibung: ein grüner Haargummiring aus Kunstleder

Das kann sie bei Bedarf mit dem Daumen selbstständig ertasten. Damit es nicht runterrutscht, ist es mit einem Stück Gurtband an ein Uhrenarmband aus Stoff genäht (die Farben sind bewusst so bunt, damit es auffällt).

Bildbeschreibung: das Nachtsymbol im ganzen. Am Haargummi ist ein rosafarbenes Gurtband, das Gurtband ist an einem hellblauen Uhrenarmband,m

Die Armbänder von „baby-g“ finde ich für solche Zwecke perfekt. Sie sind noch recht gut über Gebraucht-Portale im Internet zu beziehen.

Bildbeschreibung: hellblaues Uhrenarmband, bestehend aus einem unteren Band zum kletten und einem oberen zum zuklipsen

Wir machen das Armband abends drum und lassen sie fühlen dass nun die Nacht beginnt.

Videobeschreibung: Nachtsymbol an der Hand befestigt, der Daumen fühlt rhythmisch über das Kunstleder

Nun kann sie sich in der Nacht jederzeit autonom über die Tageszeit informieren!

Morgens um sieben wird es abgemacht.

Bildbeschreibung: das Nachtsymbol an der Hand, der Daumen fühlt das Kunstleder

gestrickte Waschlappen

So ein Austausch unter pflegenden Eltern kann unheimlich inspirierend sein. Neulich besuchte ich eine Familie (die mit dem Klapperbrett) und bei einem Blick in die Waschschüssel entdeckte ich gestrickte Waschlappen, die so ganz anders als unsere IKEA- Waschlappen aussehen:

Die Mutter erklärte mir hierzu: Ihr Sohn mag die Haptik, der Stoff ist weicher als bei Frottee-Waschlappen und die verschiedenen gestrickten Strukturen geben unterschiedliche Reize. Sie bekommen die Waschlappen von der Oma gestrickt (die auch anonym bleiben möchte), die hier eine Strickanleitung zur Verfügung stellt:

Waschlappen stricken

Ich nehme Baumwollgarn, am besten so dünn, dass man es mit Nadeln der Stärke 3 verarbeiten kann. Ich nehme dann ca. 70 Maschen auf und stricke nur mit rechten und linken Maschen. Damit die Oberfläche etwas strukturiert ist, stricke ich Muster.
Am einfachsten ist das Perlmuster, eine Masche rechts, eine Masche links in jeder Reihe versetzt. Schöner wird es, wenn man die Maschen erst in jeder dritten Reihe versetzt.
Klassisch ist das kleine Karomuster. Dazu strickt man zwei Maschen rechts und zwei Maschen links im Wechsel und versetzt dieses Muster in jeder fünften Reihe.
Ein schräges Streifenmuster erhält man, wenn man zwei Maschen rechts, zwei Maschen links im Wechsel strickt, gleiche Reihen übereinander und erst in jeder dritten Reihe um eine Masche verschoben.
Dann strickt man so lange, bis der Lappen die gewünschte Größe hat, ich mache es meistens quadratisch.
Für einen Waschhandschuh braucht man unbedingt Rundstricknadeln, am besten zwei, nicht zu lang. Man nimmt eine durch 4 teilbare Maschenzahl auf, etwa 56 oder 60 Maschen und strickt rund, erst ein kleines Bündchen mit einer Masche rechts, einer Masche links im Wechsel so ca 3cm und dann eins der Muster. Am besten eignet sich das Perlmuster oder das Karomuster, bei dem schrägen Streifenmuster kommt man mit dem Zählen beim rundstricken durcheinander.
Zum Schluss nehme ich alle Maschen auf eine Nadel und kette immer zwei zusammen ab, dann ist der Handschuh ohne Naht geschlossen.
Viel Freude und Erfolg beim Stricken

Zum Nachlesen gibt es die Anleitung auch noch mal als PDF:

Und hier gibt es noch zwei Videoanleitungen:

https://m.youtube.com/watch?si=ntYCUrVYf8fCehPB&v=3B8HYGkZtKk&feature=youtu.be

https://m.youtube.com/watch?si=kzdp3MFUneCEB0TI&v=p2z9OxUxiiQ&feature=youtu.be

Danke Euch für das Zeigen!

P.S: Wer sich das stricken sparen möchte, kann einfach gekaufte gestrickte Spültücher umfunktionieren

Unterstützte Kommunikation in der Pflege: wo ist die Nahrung!?

Judith hat eine Jejunalsonde, über die sie ernährt wird. Aus verschiedenen Gründen geht das bei ihr nur mit industriell hergestellter Sondenkost. Hierfür gibt es 500 ml-Behälter, die jedoch niemals in einem Schwung verbraucht werden; es bleibt immer etwas übrig. Die Nahrung wandert also fröhlich zwischen Pumpe, Pflegewagen und Kühlschrank hin und her, neue Behälter stehen wieder woanders und zu Beginn einer Nahrungsgabe ging erst mal das große Suchen los…

Zeit, das zu ändern!

In der Nähe des Betts hängt eine laminierte Übersichtstafel. Auf dieser Tafel gibt es vier Möglichkeiten wo man suchen könnte. Praktischerweise wurde bei der letzten Nahrungsgabe eingestellt, wo die Nahrung zu finden ist: im Kühlschrank, in der Pumpe, auf dem Pflegewagen oder: es muss eine neue angebrochen werden. Die Markierung erfolgt mit einer Wäscheklammer. Für den Vorgänger ein schneller Handgriff, für den Nachfolger eine Arbeitserleichterung: es muss nicht mehr gesucht werden…

Bildbeschreibung: an einem Regal hängt ein einlaminiertes Blatt. Überschrift: WO ist die Nahrung? Darunter vier Felder die mit gestempelten Buchstaben und passenden Symbolen illustriert sind: im Kühlschrank/neue holen!/auf dem Pflegewagen/läuft. Eine Holzwäscheklammer hängt bei „im Kühlschrank“

Auch in anderen Kontexten haben wir uns schon die Möglichkeiten der „Unterstützten Kommunikation“ zu Nutze gemacht. Auf vielfältige Weise bereichert UK somit unseren Alltag!

P.S.: Wenn Du Dich für diesen Beitrag bedanken möchtest, kannst Du mir gerne über Paypal ein Trinkgeld geben. Klick hier!

Do-it-yourself Gerätewagen Teil 2

Hier stellte ich Euch den Gerätewagen bereits vor. Änderungen an diesem Beitrag gingen nicht gut, da hier noch ein altes Formatierungsformat hinterlegt wurde (oder so ähnlich, Bildbeschreibungen gingen z. B. nur sehr umständlich 🤷‍♀️).

Wie auch immer. Mittlerweile sind ein paar Jahre ins Land gegangen, die Geräte haben sich geändert und wir nutzen den Wagen, um noch mehr Dinge zu verstauen:

Bildbeschreibung: Gerätewagen mit diversen Geräten und Kisten

Neu ist z. B. diese Stange. Wir wollten keinen kompletten Beatmungswagen, daher wurden uns einzelne Komponenten zur Verfügung gestellt, z. B. diese Stange:

Bildbeschreibung: an einer Stange ist ein Inhaliergerät montiert, oben dran hängt Befeuchterwasser

Hier seht Ihr die Befestigung:

Bildbeschreibung: Stange ist mit einer Schelle an die seitliche Kante eines Holzbrettes geschraubt

Oben auf der obersten Ablage sind Kisten mit leichtem Zubehör:

Bildbeschreibung: zwei durchsichtige Kisten sind auf einem schmalen Brett. Darin medizinisches Zubehör

Die Absaugkatheter stecken in Neopren-Flaschenhüllen, das Absaugwasser in einer Flasche wurde in einen Flaschenhalter für einen Kinderwagen gesteckt:

Bildbeschreibung: im Vordergrund eine Flasche in einer Halterung, im Hintergrund zwei Neopren-Hüllen, gefüllt mit Absaugkathetern. Die Neoprenhüllen sind mit Druckknöpfen an einer Lasche an einem aufgeschraubten Schrankgriff befestigt

Die Sauerstoffleitung vom Sauerstofftank zum Beatmungsgerät ist in einem Waschlappen verstaut:

Bildbeschreibung: vom Beatmungsgerät geht ein durchsichtiger Schlauch zu einem Waschhandschuh, der mit einer sog. Krokodilsklemme an einer seitlichen Strebe hängt

Hier noch Detailaufnahmen der Schublade:

Bildbeschreibung: geöffnete Holzschublade
Bildbeschreibung: gescchlossene Holzschublade, darauf kleben beschriftete farbige Klebestreifen, auch auf der roten Kiste darunter kleben Beschriftungen
Bildbeschreibung: Schublade von der Seite

Und hier seht Ihr den Gerätewagen noch mal im ganzen von hinten, gerade mit etwas Kabelchaos. Wir versuchen eigentlich, die Kabel so gut es geht mit Klettkabelbindern zusammen zu halten.

Bildbeschreibung: Gerätewagen seitlich von hinten

Die Rollen sind feststellbar, im Alltag nutzen wir diese Funktion aber gar nicht 🤷‍♀️. Diese Räder haben wir gewählt:

Bildbeschreibung: Gummirolle in Metallhalterung und Feststellhebel

P.S.: Wenn Du Dich für diesen Beitrag bedanken möchtest, kannst Du mir gerne über Paypal ein Trinkgeld geben.

Befestigung des O2-Ring

Hier stellte ich bereits das kleine mobile Pulsoximeter vor.

Wir sind immer begeisterter von dem Ring: es ist eine „Strippe“ weniger, der Alarm ist diskreter und mit einer Handyhalterung fürs Fahrrad kann man auch im Rolli bequem die Werte im Blick behalten. Inzwischen habe ich die Messung mit drei verschiedenen geprüften Pulsoximetern (Vitaguard 3100, Sat 801+ und einem Klinik-Monitor auf der ITS) verglichen und tatsächlich ist die Ableitung und Wiedergabe der Werte zuverlässig. Der Akku hält realistisch betrachtet von morgens bis Abends.

Da wir das Gerät manchmal auch nachts nutzen, haben wir uns noch ein zweites gegönnt. Und nach ein bisschen Internetrecherche war auch ein Händler gefunden, der Schutzfolien genau für diese Geräte anbietet.

In der ersten Vorstellung des O2-Ring hatte ich bereits eine erste Hand-Befestigung gebastelt.

Denn so schön klein der Monitor ist, so schnell geht er auch mal verloren 🫣. Hier die beiden neuen Halterungen:

Bildbeschreibung: schwarzes kleines Fingerpulsoximeter, daran ist ein blaues Gurtband, das wiederum mit einem roten Uhrenarmband verbunden ist
Bildbeschreibung: schwarzes kleines Fingerpulsoximeter, daran ist ein grünes gepunktetes Stoffband, das wiederum mit einem braunen Uhrenarmband verbunden ist

Durch die Handhalterung sitzt er weiterhin sicher am Finger. Die weisse Halterung vom Anfang war noch recht provisorisch und wenn man schon so ein stylisches Accessoire ausführt, darf auch der Rest nett aussehen 😉 , jetzt ist es stimmig!

Im Beitragsbild seht Ihr, wie das Pulsoximeter mit der Halterung an der Hand befestigt wird:

Bildbeschreibung: linke Hand. Um das Handgelenk ist ein rotes Nylon-Uhrenarmband, daran ein blaues Gurtband, das mit einem kleinen Ring-Fingerpulsoximeter am Finger verbunden ist

Das Band um‘s Handgelenk werden 90er-Nostalgiker zielsicher als „Baby G“- Uhrenarmband wieder erkennen 😎. Ich habe diese Armbänder gewählt, weil sie bequem sind, denn unter dem Band mit der Steckschnalle ist noch ein weiches Band, das mit Klett verschlossen wird. Auf gängigen Flohmarktportalen sind diese Bänder problemlos zu bekommen.

Nimmt man als Verbindungsband Gurtband, so muss dieses, um vorne um das Silikon zu passen, geteilt werden.

Bildbeschreibung: ein Silikonring, der zwei kleine Laschen innen hat. Durch diese Laschen wird jeweils ein Ende des Gurtbandes gezogen. Die Enden verschwinden unter einem breiteren Gurtband, das drüber genäht wurde

Die Ränder habe ich mit Hitze versiegelt. Dann werden beide Enden durch die Innenlaschen des Rings gezogen und festgenäht. Dieser Teil ist etwas friemelig, aber wenn man kein Perfektionist ist, kann man mit dem Ergebnis durchaus leben.

Nun zeige ich Euch, wie ich es mit dem Stoffband gemacht habe. Das habe ich an beiden Enden zusammengelegt und mit Zickzackstich vernäht:

Bildbeschreibung: ein grauer Silikonring, durch die Innenlaschen wurde ein zusammengelegter Stoffstreifen gezogen und mit dem breiter werdenden Band vernäht

Hier zeige ich Euch mal, wie es von der Seite gesehen aussieht, dann wird das Zusammennähen etwas deutlicher:

Bildbeschreibung: ein kleines Fingerpulsoximeter mit Silikonring, darum ist ein halbiertes Gurtband gelegt und mit einem breiten Gurtband vernäht

Nun muss man nur noch die Länge abschätzen und alles zusammennähen. Das Gurtband ist insgesamt robuster und verdreht sich nicht so leicht.

Fertig!

P.S: Dir hat dieser Beitrag gefallen? Dann lass‘ gerne ein Trinkgeld da!

Spielkiste „Tiere“ 4-8 Jahre fürs Krankenhaus

Meine Beobachtung in all den Kinder-Krankenhäusern ist immer wieder: die Kinder langweilen sich und haben wenig Anregungen. Gerade Eltern von Kindern die akut oder zum ersten Mal in einer Klinik sind denken nicht unbedingt daran, ablenkendes Spielzeug einzupacken. Oder: Kinder die länger liegen, können ihr eigenes Spielzeug irgendwann nicht mehr sehen.

Mit Spielkisten möchte ich Abhilfe schaffen. Wichtig dabei ist, dass die Materialien aus wenig Teilen bestehen (wg. Verlierens) und möglichst abwischbar sind. Die Kisten können gestapelt werden. So eine Kiste ist kompakt und kann z. B. gut auf dem Nachttisch abgestellt werden, der Inhalt kann nach und nach entdeckt werden.

Die Spielkiste hat ein Thema und eine ungefähre Alters-Zielgruppe. Diese Spielkiste ist für ca. 4-8 jährige Kinder geeignet und hat das Thema „TIERE“. Sie wird z. B. tageweise verliehen. Enthalten sind unterschiedliche Materialien:

Bildbeschreibung: ein Buch mit einer Meeresszene: viele verschiedene Fische. Das Buch heißt: „mein immer-wieder-Stickerbuch Besuch im Aquarium“

Ein Stickerbuch zum beschäftigen.

Bildbeschreibung: Buch Pixi Wissen „Tiere der Welt“

Ein kleines Vorlesebuch 👆

Bildbeschreibung: Bandolino (ein Rätselfächer, dessen Rätsel durch Anordnung einer Schnur gelöst werden) „meine große Tierwelt“ und ein Puzzlebild bestehend aus 12 Würfeln

Spielzeuge zum rätseln: ein Bandolino und ein Würfelpuzzle.

Bildbeschreibung: ein kleines Plastikpinball und eine weiss-rote formbare Schlange

Spielzeug zum hantieren: ein Mini-Pinball-Spiel und eine formbare Schlange.

Bildbeschreibung: ein Buch „Licht an- Tiere der Nacht“, ein Kaleidoskop mit Tierbildern drauf und eine Tasche mit einem Taschenlampenprojektor

Etwas zum gucken: ein „Taschenlampenbuch“, ein Kaleidoskop und ein Diaprojektor.

Die Kiste kann gleich umfunktioniert werden zur Leinwand, eine Beschreibung wie die Kinder das machen können liegt bei:

Bildbeschreibung: eine durchsichtige Kiste ist auf die Seite gekippt, am Boden ist eine aufgedruckte Leinwand angeklebt. Über die Kiste ist zur Abdunkelung ein Tuch geworfen
Bildbeschreibung: ausgepackte Tasche: eine kleine Taschenlampe, drei Bilderräder, ein Tuch und eine Anleitung
Bildbeschreibung: links einlaminierte Blätter mit der Aufforderung etwas zu malen: ein Tier das fliegen kann, ein Tier das im Wasser lebt, das eigene Lieblingstier,… rechts daneben ein Buch „mein wisch-und-weg-Buch Tiere“

Interaktives Spielzeug: das Heft enthält Rätsel, Malvorlagen und ähnliches und kann immer wieder neu beschrieben werden. Die Malvorlage lädt das Kind ein, selber kreativ zu werden: male ein Tier das fliegen kann, male ein Tier das im Wald lebt oder male Dein Lieblingstier. Gleichzeitig sehen die Kinder das Gemalte von dem letzten Kind und bekommen Anregungen was sie selber malen könnten.

Bildbeschreibung: ein großer Eisbär, daneben zwei kleine Eisbären auf einer Scholle, davor eine Robbe

Außerdem noch einige Schleich-Tiere. Für ein Rollenspiel können auch Materialien aus dem Krankenzimmer einbezogen werden: ist die Waschschüssel nicht ein Eisberg? Und sieht die blaue Nierenschale nicht auch wie eine Eisscholle aus? Dieses Foto liegt den Materialien zur Inspiration bei.

Bildbeschreibung: zwei Bilder übereinander: oben eine umgedrehte Waschschüssel mit Tuch drüber, davor Nierenschalen und weisse Einweg-Waschlappen, darunter ein Bild von einem Eisbären in einer Eis-Landschaft

Um sicher zu gehen dass alles wieder zurück kommt, ist auf dem Deckel eine Inhaltsangabe mit Fotos zum Abgleich.

Bildbeschreibung: ein Kistendeckel, darauf klebt ein Zettel mit Fotos und Beschreibungen, was in der Kiste ist

Insgesamt hoffe ich, dass die Spielkiste den Kindern einige Stunden Zerstreuung und Abwechslung bietet!

Vielleicht lesen hier Verantwortliche aus Einrichtungen wie z. B. Kinderklinik, Kinderhospiz, Wohngruppe mit. Wenn Sie auch ein Spielkisten-System für verschiedene Altersgruppen einrichten möchten, können Sie sich gerne unter dasbewegteleben (at) gmx.de an mich wenden!

Inhalationszubehör aufbewahren

Heute zeige ich Euch mal, wie wir im „Pflegezimmer“ das Inhalationszubehör organisieren. Judith muss alle paar Stunden mit verschiedensten Medikamenten inhalieren.

Damit alle den Überblick behalten, ist Ordnung und System wichtig.

Bildbeschreibung: durchsichtige Kiste von oben, darin zwei kleinere Kästchen. Im vorderen: angebrochene Ampullen, Spritze und ein Edding, im hinteren verpackte Spritzen und Spritzenkappen

Oben seht Ihr die ganz aktuelle Kiste. Dadrin sind angefangene Ampullen. Die Ampullen dürfen nur 24 Stunden genutzt werden, daher werden sie bei Anbruch beschriftet. Im hinteren Fach ist Spritzennachschub. Die aktuelle Gänsegurgel ist in einen Waschlappen eingewickelt auch mit drin, um mehr zu sehen, habe ich sie allerdings rausgenommen.

Bildbeschreibung: durchsichtige Kiste auf einem Brett. Darin: Brotdose, Medikamentenschachteln, Waschlappen mit „T-Stücken“

In der Kiste darüber ist Medikamentennachschub sowie die T-Stücke. Da die Ampullen mit unterschiedlichen Inhalten fast gleich aussehen, haben wir diese in einer Extra-Dose verpackt:

Bildbeschreibung: eine orangene Frühstücksdose, beschriftet mit: NaCl 0,9%, Aqua und NaCl 5,85%

Die Dose hat drei Fächer:

Bildbeschreibung: geöffnete Dose, darin drei Fächer, die jeweils mit Ampullen gefüllt sind

Gerne freue ich mich auch auf Eure Lösungen. Yvonne und Jenni stellten hier bereits ihre Lösungen vor.

Dir hat dieser Beitrag gefallen? Dann geb‘ gern ein Trinkgeld!

Sanierung eines Rollfiets der 1. Generation

Nun war es soweit: Judith hat ihre prognostizierte Endgröße von 1,50 m locker geknackt und wächst und wächst. Das ist schön, jedoch wurde der Fahrradanhänger, den wir noch gar nicht sooo lange hatten, zu klein!

Ein größerer hätte nicht mehr in den Aufzug gepasst, zudem war uns lieber, sie mehr im Blick zu haben. Ein glücklicher Zufall war es da, dass eine befreundete Familie ihr altes Rollfiets verkaufen wollte.

Bildbeschreibung: altes Rollfiets von oben, neue Reifen und Zubehör liegt davor

Also verkauften wir den Josi Wismi und investierten das Geld aus dem Verkauf ins Rollfiets und die Sanierung, der Rest ging ans Kinderhospiz Bärenherz (Vielleicht kann man auch Restaurierung sagen, denn es hat wirklich viel „Retro-Charme“…).

Nur wohin gehen?

Aussage im Fahrradladen: „puh, nee, sorry, aber da hängt ja ein Rollstuhl dran.“

Aussage im Sanitätshaus: „puh, nee, sorry, aber da hängt ja ein Fahrrad dran.“

Also ab zum Lastenradladen.

Dort: „Cool!!So ein altes Rollstuhlrad haben wir ja noch nie gesehen. Klar machen wir dir das wieder fit!“

(Unbezahlte Werbung: bei „Rad3“ gibt es auch eine Auswahl an neuen Rollfiets und Rollstuhltransporträdern, sowohl zum Kauf als auch zum ausleihen!).

Eine Motor-Nachrüstung war leider nicht realisierbar. Dafür kam ein neues Laufrad mit neuer Gangschaltung dran. Denn die Schaltung war äußerst unpraktisch angebracht.

Bildbeschreibung: Rollfiets, die Gangschaltung ist unterhalb des Sattels angebracht
Bildbeschreibung: Schiebegriff eines Rollfiets-Rollstuhls, darsn ein Extender-Anbau, an dem eine neue Gangschaltung befestigt ist

Nun ist sie am Lenker. Mithilfe eines Lenker-Extenders kann sie bei abgekoppeltem Rollstuhl abgeschraubt werden. Weiterhin wurden alle Reifen erneuert. Der Autofolierer eine Tür weiter machte ne schicke Folie auf die Speichenschutze.

Bildbeschreibung: Rollfiets-Rollstuhl von der Seite, am Rad ist ein knall-orangener Speichenschutz

Um den Lenker kam Lenkerband. Auf die Sitzschale können wir die Polster vom Therapiestuhl machen und Judith sitzt nun super stabil. Selbstverständlich wurden alle Schrauben wieder ordentlich angezogen, die Bremszüge getauscht und eine neue Beleuchtung angebracht. Um die Kette kam ein Chainsafer.

Bildbeschreibung: Fahrradkette mit einer flexiblen Rohrumhüllung

Den Rucksack mit Nahrungspumpe hängen wir mit einem Haken unter den Rollstuhl, die Notfalltasche passt auf den Gepäckträger. Alles in allem ist das Rad nun wieder so fit, dass wir es für unsere Zwecke (mal in den Garten fahren, kleine Touren durch die Stadt, Besorgungsfahrten,…) gut nutzen können.

Bildbeschreibung: ein Mann mit roter Jacke auf einem Rollfiets von hinten fotografiert. Auf dem Gepäckträger ist eine blaue Notfalltasche.

Wenn Ihr uns also mal durch Leipzig schleichen seht, winkt uns freundlich 🙂

Bildbeschreibung: Steckachse eines Rollfiets-Rollstuhls
Bildbeschreibung: Rollfiets im Lastenradladen, noch ohne Polster und Speichenschutz
Bildbeschreibung: „vorher- Bild“ des Rollfiets von hinten mit noch altem Laufrad, das Schutzblech ist lose

MP3-Player für Menschen mit Demenz

MP3-Player in Wachstuch-Hülle mit nur einem Knopf
Fisher price mp3-Player noch etwas übersichtlicher?

Für den mir nahestehenden Menschen mit Demenz suchten wir nach einer Möglichkeit, wieder eigenständig Musik zu hören. Die Fernbedienung des CD-Players ist zu komplex, überhaupt ist es nicht mehr möglich selbstständig eine CD einzulegen.

Fisher Price MP3-Player

Diesen MP3-Player von Fisher-Price habe ich bereits desöfteren für die verschiedensten Bedürfnisse adaptiert. In all den Jahren erscheint es mir nach wie vor das praktischste leicht bedienbare Abspielgerät zu sein (oder habt Ihr andere tolle, bezahlbare und gut adaptierte Lösungen? Dann gerne her damit!! Mail an dasbewegteleben (at) gmx.de). Neu gibt es ihn leider nicht mehr, aber ihr bekommt ihn noch ganz gut auf Flohmarkt-Portalen (wenn er gerade wieder in irgendwelchen Unterstützte-Kommunikation-Foren gehypt wird, schnellen die Preise in die Höhe 😉)

Die Anzahl der Knöpfe musste weiter reduziert werden, auch die Reize minimiert. Daher war der erste Schritt, das Gerät zu verhüllen. Ich habe eine Tasche genäht und hierfür Wachstuchstoff verwendet, da er stabil und auch abwischbar ist.

Der Play-Knopf wurde mit Sugru verstärkt und optisch hervorgehoben. Außerdem war erforderlich zu verdeutlichen, wozu der Knopf da ist: zum an und aus machen. Sollte sich im Laufe des Gebrauchs zeigen dass die Bedienung sicher durchgeführt werden kann besteht die Möglichkeit die Beschriftung zu entfernen und/oder den Ausschnitt so zu vergrößern, dass auch der „weiter“-Knopf bedient werden kann. Im ersten Ansatz gestaltete ich die Hülle so:

MP3-Player in einer Hülle mit Aufklebern, auf denen steht was man machen muss um ihn an und aus zu stellen

Jedoch dachte ich dann, dass die rosa Aufkleber irritieren könnten. Daher habe ich das Aussendesign noch weiter minimalisiert. Nur das wichtigste ist zu sehen:

Mp3-Player, um den Knopf herum stehen die Anweisungen: an aus rot drücken

Welches Wort auch immer gelesen wird, es steht direkt an dem Knopf. So ist die Verknüpfung vielleicht etwas direkter hergestellt.

Bespielt wurde der Player mit nur 15 Titeln, aber ausreichend Abwechslung und hoffentlich mit Wiedererkenn-Garantie. Die Stücke wechseln sich stilistisch deutlich ab, so dass es nicht eintönig ist und jedes neue Lied wieder den Impuls setzt, gut zuzuhören.

Da das Gerät nicht ganz eckig ist, habe ich hinten noch eine Pappe zur Verstärkung reingesetzt:

Wenn Ihr selber auch schon diesen MP3-Player adaptiert habt, freue ich mich über Fotos 🙂