Archiv für den Monat Juli 2015

Buch: Im Krankenhaus

„Du weißt dass Du ein besonderes Kind hast, wenn Dein Kind überdurchschnittlich viele Bücher mit dem Thema Arzt/Krankenhaus besitzt.“

Meyer im KrankenhausTitel: Im Krankenhaus, Meyers kleine Kinderbibliothek
ISBN: 978-3-411-09602-2
Preis: 8,95€

…Irgendwie muss man sein Kind ja auf Krankenhausaufenthalte vorbereiten und einstimmen. Dieses  Buch kann gut dabei helfen. Es hat stabile Pappseiten sowie einige Folienseiten mit Ringbindung. So können auch Kinder mit noch wenig dosierter Feinmotorik die Seiten gut umblättern. Inhaltlich bearbeitet das Buch folgende Themen:

  • Wann muss man ins Krankenhaus, wie kommt man dahin?
  • Wartezimmer, Untersuchung, Aufnahme
  • Ablauf einer Operation
  • Patientenzimmer, Spielzimmer
  • Visite, Entlassung

Meyer im Krankenhaus innenTeilweise sind die Texte leider etwas sehr idealistisch… „freundliche Krankenschwestern kümmern sich… . Wenn ein Kind traurig ist… kommt eine Schwester und tröstet es.“ Ja, schön wäre es, wenn das in der Praxis immer so wäre. Das Buch verschweigt die  Krankenhausrealität: Stress, Hektik, Personalmangel, Kindergeschrei ;-). Es gibt auch nicht in jedem Krankenhaus Klinikclowns oder eine Beschulung.

Insgesamt aber finde ich das Buch trotzdem sehr gelungen da es alle Themen eines Krankenhausaufenthaltes anschneidet, klar gezeichnet ist und die Handhabung des Buches durch die Spiralbindung auch gelungen ist.

Tragesitz

Dass Judith so langsam echt zu schwer zum „malebenirgendwohintragen“ wird, erwähnte ich ja bereits an anderer Stelle. Unterwegs wirft das desöfteren Probleme auf: da ist der einzige Augenarzt der noch freie Termine hat im Hochparterre, 8 Stufen ohne Rampe, ohne Aufzug ohne sonst irgendwas. Oder die Therapieräume der heilpädagogischen Kindertagesstätte sind in der ersten Etage, es gibt aber keinen Aufzug, das sind mal nur zwei Beispiele.

Bisher haben wir Judith dann halt noch eben auf den Arm genommen, aber das wird mir langsam echt zu schwer. Für solche Fälle hat sie in ihrem Rollikorb immer einen sogenannten „Evakuierungssitz„. Das klingt sehr dramatisch, doch -siehe oben- es gibt ja durchaus auch andere Situationen die die Benutzung eines solchen Sitzes erfordern als ein Feuer oder eine schlimme Katastrophe…
Mit dem Sitz kann man sie zu zweit relativ gut auch an schwer erreichbare Orte bringen.
Tragesitz

Man kann den Sitz sehr klein zusammenfalten und in der mitgelieferten Tasche transportieren. Ich habe auch schon gehört dass Eltern diesen flach falten und unter das Sitzpolster schieben.
Evakuierungssitz verpacktWaschanleitung Evakuierungssitz

Wiegen eines großen „Liege-Kindes“

Bis Judith 15 kg wog, konnte sie noch zum wiegen beim Kinderarzt auf die Babywaage. Danach musste sie immer einer von uns auf den Arm nehmen, zusammen mit Judith auf die Waage, dann noch einmal alleine und mit etwas rechnen hatte man das Ergebnis. Manche Krankenhäuser verfügen zudem über sogenannte Sitzwaagen, das ist ein Stuhl mit Waage drunter. Da setzt sich derjenige drauf und dann weiß man auch, wie schwer er ist.

Aber nicht überall gibt es Sitzwaagen und Judith aus dem Rolli rausholen und gemeinsam auf die Waage steigen wird -je schwerer sie wird- immer aufwändiger. Von daher brauchten wir einen Plan B. Die Rehatechnikerin winkte ab als ich sie auf eine Lifterwaage ansprach. Das ist eine Waage die zwischen Lifter und den Menschen gehangen wird. Diese sind sehr, sehr teuer. Also recherchierte ich auf ihren Rat hin in bei Rehakids und bekam tolle Ideen.

LifterwaageSucht man im Internet nun nicht mehr nach dem Begriff „Lifterwaage“ sondern

  • Kranwaage
  • Hängewaage
  • Kofferwaage
  • Fischwaage
  • Reisewaage,

dann erscheinen Waagen die die gleiche Funktion erfüllen, aber um ein Vielfaches (!) günstiger sind.
Eine solche Waage haben wir gekauft und sind damit super zufrieden!
Nun wird Judith in regelmäßigen Abständen zu Hause gewogen und beim nächsten Arztbesuch teile ich das Gewicht einfach mit.

Stoßdämpfer für die Sitzfläche

Hm…
So ziemlich jeder Kinderwagen hat eine Federung.
Fahrradanhänger haben eine Federung.
Rehabuggys haben eine Federung.

Und dann?
Kommt der erste Rollstuhl und nichts ist mehr gefedert. Komisch, oder!?
Einzig die großen Luftreifen fangen ein paar Stöße ab, aber das ist nicht vergleichbar mit einer richtigen Federung. Wenn ich mit Judith über Kopfsteinpflaster fahre, ist sie teilweise richtig genervt von dem Rumgewackele.
Im Fahrradanhänger sieht es ähnlich aus.

Die Rehatechnikerin auf dieses Problem hin angesprochen hatte eine simple, aber geniale Idee: Luftpolsterung fängt Stöße ab. Deshalb habe ich ein kleines selbstaufblasendes Outdoor-Sitzkissen gekauft das genau die Größe der Sitzfläche hat (bei 30×30 cm gar nicht so einfach, aber machbar). Stoßdämpfer RolliDieses ist nur so weit mit Luft gefüllt, dass es nicht durchdrückt, es ist dadurch noch ausreichend Platz im Kissen, um Stöße abzufangen. Das Kissen wird zwischen das eigentliche Rollisitzkissen und die Metallsitzfläche gelegt. Damit es nicht verrutscht, habe ich oben und unten noch Klebeklettstreifen angebracht.
Das Kissen fängt nun zusätzlich noch mal einige Stöße gut ab.
Und ich frage mich nach wie vor, warum die Rollihersteller hier keine Standard-Lösung haben…

Du weißt, daß Du ein besonderes Kind hast, wenn… Teil 6

… wenn die altbekannte Ärztin im Krankenhaus zur Verabschiedung „Bis dann“ sagt
… wenn Du als medizinischer Laie die Berechnungsformel für die Länge einer Nasensonde und die Formel für das durchschnittliche Harnblasenvolumen bei Kindern kennst
… wenn Dich der ITS-Arzt morgens mit einem fröhlichen „Hi!“ begrüßt (er ist wohl auch glücklich ist dass es deinem Kind besser geht)
… wenn schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche der Desinfektionsmittelspender im Krankenhauszimmer Deines Kindes aufgefüllt werden muss
… wenn der Anblick eines Gänseblümchens das vollkommene Glück für Dein Kind ist (und Du Dich einfach darüber freuen kannst dass es mit so kleinen Dingen im Leben glücklich sein kann)
… Wenn der Umzug in eine andere Stadt generalstabsmäßig geplant werden muss (und viele liebe Leute dabei mithelfen!)
…Wenn Du nach der zweiten Hüft-Operation zur Intensiv-Schwester sagst „ach diesmal sieht Judith irgendwie rosiger aus als beim letzten Mal“ und sie nur trocken antwortet „ja diesmal hat sie die Blutkonserve ja auch schon im OP bekommen…“
… wenn Du trotz allem Deinen Alltag als „normal“ beschreibst

Buch: Klang-Klappenbuch

KlangklappenbücherTitel:
Klang-Klappenbuch
Verlag:
DORLING KINDERSLEY
ISBN:
978-3-8310-2016-4 (Wir machen Musik)
978-3-8310-2017-1 (zu Hause)978-3-8310-1775-1 (Bauernhof)
alle 9,95€

Diese Bilderbücher sind ausschließlich mit Photografien aus dem Alltag von Kleinkindern gestaltet. Klangklappenbücher innenAuf der linken Seite befindet sich jeweils ein Baby/Kleinkind in einer Spielsituation, auf der rechten Seite sind Details des Photos auf der linken Seite abgebildet. Auf der linken Seite wird im Text die Situation beschrieben, auf der rechten werden Fragen dazu gestellt, z.B. links: „Greta findet das gelbe Küken nicht. Sie sucht überall. Hilfst Du ihr?“ rechts: „Versteckt es sich vielleicht in der großen Kiste?“ Die Fragen sollen die Kinder animieren, die Klappen zu öffnen. Hinter den Klappen gibt es Photos von weiterem Spielzeug, hinter der jeweils größten Klappe finden die Kinder dann das, was sie suchen sollen. Über einen Lichtsensor wird darüber hinaus ein Geräusch ausgelöst (Ursache-Wirkung: UK-Anbahnung).
Positiv gefällt mir an diesen Büchern, dass geläufiges Spielzeug abgebildet wird, einige der abgebildeten Dinge hat Judith auch, dadurch bekommen die Bilder einen noch größeren Bezug zum Alltag. Auch die Klänge sind gut gewählt (Lautstärke und Länge sind angemessen) und motivieren mein Kind, die Klappen immer und immer wieder zu öffnen 🙂
Die Photos sind teilweise sehr offensichtliche Photomontagen, aber das stört die Kinder vermutlich weniger…

Transfer: vom Rollstuhl ins Auto

ins AutoEin schweres Kind ins Auto umzusetzen ist eine der größten Alltagsherausforderungen, denn das Heben auf so engem Raum belastet den Rücken ordentlich… Die bequemste Lösung wäre, das Auto umrüsten zu lassen so dass man das Kind bequem mit Rollstuhl ins Auto fährt und dann dort im Rollstuhl anschnallt. Diese Lösung ist aber auch definitiv die teuerste und da wir im Alltag größtenteils mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV unterwegs sind, haben wir uns vor dieser großen Ausgabe noch gescheut. Dank der Kinästhetics-Beratung zu Hause konnten wir den Transfer ins Auto wieder einigermaßen rückenfreundlich gestalten so dass wir hoffentlich noch ein paar Jahre hinkommen werden. Übrigens ist gerade geplant, einen größeren und transferfreundlicheren Autositz sowie ein Transferbrett zu beantragen, ich werde hier weiter darüber berichten 🙂
Hier könnt Ihr unsere persönliche Transferlösung sehen: Vom Rollstuhl ins Auto

Desinfektionsmittel netter verpackt

HändedesinfektionDesinfektion netter verpacktDie Händedesinfektion ist bei vielen Pflegemaßnahmen notwendig, daher haben wir in der Regel auch meistens gleich eine 1-Liter-Flasche auf Judiths Pflegewagen stehen. Auch diese sieht sehr nach Krankenhaus aus und weckt unschöne Erinnerungen. Daher schwebte mir eine „irgendwie nette Verpackung“ vor. In unserem Verein gibt es eine Mutter, die den Kindern immer mal kleine Überraschungen näht und ich fragte sie, ob sie hierfür eine Lösung basteln könne… Das hat sie getan und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Vielen Dank, Gabi!

Handschuhe nett verpacken

Handschuhe OriginalverpackungHandschuhe netter verpacktWir haben einen hohen Verbrauch an Handschuhen (diese kann man übrigens bei bestehender Pflegestufe über die Pflegehilfsmittelpauschale ohne Kosten beziehen). Würden wir jedoch alles, was wir so an Verbrauchsmaterialien haben, in der Originalpackung offen hinstellen, sähe es im gemütlichen Pflegezimmer ziemlich schnell wie im Krankenhaus aus. Daher suchte ich nach einer netten Verpackung. Die Lösung ist in unserem Fall eine Taschentücher-Box aus Holz. Schöne Taschentücherboxen bekommt man in Drogerien, Einrichtungshäusern und natürlich in großer Auswahl im Internet.