Dies ist eine Idee, um etwas wiederkehrendes für Kinder zu verbildlichen. In diesem Fall habe ich ein Geschenk für Leseanfänger gebastelt. Ebenso kann es für Menschen mit Komplexer Behinderung genutzt werden, um Kreisläufe zu visualisieren, z. B. wie entsteht ein Frosch, Jahreszeiten, Recycling,…
Die Karte hat vier Seiten. Ich stelle Euch die Geschichte erst mal in Fotos dar:
Zur Verdeutlichung wie die Karte endlos gedreht wird hier das Video dazu:
Auf Youtube gibt es eine ganz gute Anleitung. Wer sich besser an Fotos orientieren kann, für den habe ich es hier noch einmal aufgemalt und die einzelnen Schritte fotografiert:
Ihr nehmt 4 quadratische Faltblätter und teilt sie in der Mitte:
Nun habt Ihr 8 Streifen. Abweichend vom Video habe ich sie komplett durchgefaltet, das geht auch:
Wichtig: ihr müsst schon recht genau falten und auch ruhig noch mal umknicken und die Kante erneut nachziehen!
Auf die äußersten Ecken auf den braunen Streifen kommt Kleber, also oben links, oben rechts, unten links und unten rechts, insgesamt vier Felder sind mit Kleber bestrichen. Darauf werden, wie angeordnet, die rosanen Streifen gelegt.
Jetzt ist die Mittelöffnung senkrecht. Ihr klappt die Karte nun auf beiden Seiten wie ein Buch auf, legt also den gesamten (!) rosanen Streifen um:
Ganz wichtig: wenn es aufgeklappt ist, dreht Ihr die Karte um 90 Grad, so dass der mittlere offene Strich wieder senkrecht ist:
Nun werden wieder die äußeren Ecken und zusätzlich der komplette mittlere Streifen mit Kleber eingestrichen und die nächste Lage wie im Bild zu sehen aufgeklebt. Auch hier wieder ist es wichtig, exakt zu arbeiten.
Nun heißt es wieder: umklappen und alle Kanten glatt streichen. Erneut wird die Karte um 90 Grad gedreht. Die letzten beiden Streifen werden wieder senkrecht ausgerichtet bereit gelegt. Nun wird die ganze Karte mit Kleber bestrichen und die letzten beiden Streifen werden aufgeklebt.
Es gibt im Internet noch andere Endlos-Geschichten, Ihr könnt aber auch ganz andere didaktische Inhalte damit vermitteln. Ich habe die Geschichte aufgestempelt, die Bilder sind von der Metacom-CD.
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Ein „Koshi-Klangspiel“ klingt wunderschön, sobald es berührt wird. Durch die sehr leichte Aktivierbarkeit bietet es sich sehr gut an für Menschen mit Liebe zu schönen Klängen (und evtl. eingeschränkter Handmotorik). Aber dieses Holzplättchen das ursprünglich dran war, ist -von unten im liegen betrachtet- dann doch nicht so leicht zu finden und zu berühren. Also habe ich die Greiffläche vergrößert. Zu viel Gewicht sollte es nicht werden, daher habe ich zunächst eine Kugel mit Aluminiumpapier geformt. Da herum kam eine dünne Schicht lufttrocknende Modelliermasse, wie ich sie schon für die Knautsch-Hand verwendet habe. Nun hängt unten dran ein ziemlich dicker Bommel, der sich gut auslösen lässt:
Von unten betrachtet ist die Kugel so richtig gut sichtbar und kann jetzt leichter gefunden werden:
Das Koshi hängt im Bett und kann nun im Liegen problemlos ausgelöst werden.
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Das Spielbedürfnis kann sich mit der Zeit verändern. Aktuell ist Judiths Bedürfnis, mit den Fingerspitzen Materialien zu erforschen bzw. wiederkehrende Streich-Bewegungen mit einzelnen Fingern auszuführen. Ihre Daumen sind am aktivsten.
Also: Zeit für ein neues Spielbrett, das zu diesen Bedürfnissen passt:
Von links nach rechts beschreibe ich.
Oben links befindet sich schon wieder so ein „Tchibo-Spezial-Spielzeug“. Wenn Ihr abgefahrene Dinge sucht die sich als Spielzeuge zweckentfremden lassen sollen, dann ist Tchibo ein ganz heißer Tipp 😎 die haben echt verrückte Sachen, zum Beispiel diese „Silikon-Reinigungsbälle“:
Mit denen kann man wohl ursprünglich Flaschenböden reinigen.
Oder eben spielen! Die eigentliche Aufbewahrung, das längliche Ding, ist Teil des Spielzeugs geworden, denn sie hält die Bälle an Ort und Stelle. Durch die Form kann Judith es gut greifen. Damit nichts raus rutscht, habe ich die Bälle mit Kabelbindern gesichert. Die Kanten des abgeschnittenen Kabelbinders sind mit einem Feuerzeug entgratet. Das Spielzeug hängt an einem Schubladengriff.
Weiter geht’s: Diese Klangkugel kann sich im Kreis drehen. Es war ein Schlüsselanhänger, nun aufs Brett geschraubt.
So etwas findet man auf gängigen Internet-Plattformen unter dem Stichwort „Klangkugel“.
Weiter geht’s mit einer super weichen Babybürste. Die lädt aber sowas von zum streicheln ein!
Sie hatte ein Loch, an dem ich sie festgeschraubt habe. Damit sie ggf. in ihrer Position noch etwas verändert werden kann, habe ich sie von unten mit Klett versehen:
Daneben befindet sich ein typisches Beispiel, wie man beim Spielen annähernd dem Lebens-Alter entsprechen kann auch wenn das Entwicklungsalter abweicht (ok, mit 15 ist man mit dem 1×1 durch, aber es kommt ja doch ziemlich häufig im Alltag vor):
Dieses Spielgerät ist eine Multipliziertabelle von „small foot design“ (die überhaupt recht interessantes Spielmaterial haben!). Das ganze 1×1 befindet sich auf den 100 Rollen. Tolles Ding. Judith motiviert es vor allem, die Rollen zu drehen und das Material zu spüren. Gleichzeitig spricht dieses Spielzeug ihre Mitmenschen total an; es lädt ein, die Rollen zu drehen, zu überlegen, was die Lösung ist, (die Menschen fangen automatisch an über die Zahlen zu sprechen).
Dieses Spielzeug ist recht groß und Judith kann mit beiden Händen daran hantieren. Da der Winkel der Rollen nicht starr sei sollte, habe ich eine Konstruktion gebaut um das Teil drehen zu können:
Um die Platte in der Ausrichtung verändern zu können, befinden sich in der Mitte Magnete. Nun ist das ein ziemlicher Unterbau und das Spielzeug kippelte wenn der Rand belastet wurde. Daher sind noch Möbel-Untersetzer an die Ecken geklebt. Die Platte liegt nun einigermaßen stabil und sicher auf, kann aber auch gedreht werden. wer hier noch andere Vorschläge für eine feste, aber flexible Aufhängung hat: gerne her damit.
Der erste „Fokus“, also das Spielzeug das an Judiths Lieblings-Hand-Ablege-Stelle ist, ist ein „multifunktionales Dreh- und Fühl-Teil“ (ein anderer Name fällt mir nicht ein).
Judith kann es einfach umklammern, sie kann mit dem Daumen den schwarzen Schaumstoff drücken oder sie bringt das Rad in Bewegung. Die Materialien sind alle aus dem Baumarkt. Und sie bringt ihre Hand in eine andere Position, als immer nur flach auf dem Brett.
Der zweite Fokus ist ein 32 mm großer Kugelknopf. Den habe ich in unserer legendären Hornbach Schrauben-Abteilung gefunden. Hier gibt es so vieles, was das Herz eines Spielbrett-Bauers höher schlagen lässt…
Die Oberfläche ist sehr glatt und mit dem Daumen irgendwo drüber zu streichen ist nun mal Judiths Leidenschaft, das geht durch die Form besonders elegant:
Auch unter dem Brett kommt der Kugelknopf zum Einsatz. Der Rollitisch, der ab Werk beim Rollstuhl dabei war, ist nämlich relativ klein:
Das Spielbrett sollte daher breiter werden. Unten habe ich es mit diversen Vorrichtungen versehen, nun kann es kipp- und verrutschsicher in den Tisch „eingehangen“ werden:
Wer sehr scharf hinschaut, entdeckt auch die Fehlbohrung. Das passiert mir bei fast jedem Brett; in der Praxis zeigt sich oft, dass manches an anderer Stelle besser platziert werden sollte oder dass es doch anders angebracht werden muss… nun ja 🤷♀️
Nun zur Anordnung der Spielmaterialien:
Die werden nicht einfach wahllos aufs Brett gebracht.
Vorab habe ich das Brett auf Judiths Tisch gelegt und ihre Arme beobachtet: in welche Richtung bewegen sie sich? Wie ist der Radius? Wo ist die liebste Ablageposition der Hände? Da kommt der „Fokus“ hin. Das alles habe ich grob angezeichnet und das bei der Bestückung einbezogen. Wie man sieht, ist alles etwas nach links gezogen, das ist eben ihre entspannte Körperhaltung.
Wie immer bevorzuge ich es, alles anzuschrauben, diesmal habe ich aber auch einige geklebte Magnete verwendet. Das ermöglicht maximale Flexibilität, um auch im Nachgang auf veränderte Interessen reagieren zu können ohne gleich das ganze Brett zu erneuern. So habe ich schon im Hinterkopf, die Klangkugel eventuell mal durch einen anderen Schlüsselanhänger zu ersetzen. Oder als Fokus etwas anderes anzuschrauben, sollte die Kugel außer Mode kommen…
Nachtrag ein paar Wochen später: 👆hier ist die erste Anpassung: ein einfacher Klickschalter, der rot leuchtet bei Berührung. Er lässt sich sehr leicht auslösen.
P.S.: seit einiger Zeit biete ich Spielberatung an. Wenn Du für Dein Kind Interesse an einem völlig individuellen Spielbrett hast, können wir gerne gemeinsam ein Brett entwerfen. Hierzu führe ich eine Spielanalyse und Beobachtungen durch, wir kommen ins Gespräch und ich berate, wie das Brett gestaltet werden kann. Bei Interesse freue ich mich über eine Anfrage unter dasbewegteleben (at) gmx.de
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Diese Knautsch-Hand kann nach Herzenslust gedrückt, gezogen und verformt werden. Es ist auch ein tolles Spielzeug für Kinder, die gerne ihren Finger irgendwo reinstecken.
Das Spielzeug kann auch, da es die Form einer menschlichen Hand hat, unter Umständen beruhigen.
Der Schaum wird aus der Packung genommen, zu einer Schlange geformt und dann Stück für Stück in einen Nitril- oder Latexhandschuh gesteckt. Bei den Fingern muss man von aussen etwas nachschieben, aber insgesamt ist es relativ einfach den Handschuh zu befüllen. Zum Schluss wird die Luft bestmöglichst rausgedrückt und dann wird der Handschuh per Knoten verschlossen. Wichtig: füllt den Handschuh nicht zu prall, so dass er noch gut gedrückt werden kann und das Material verschoben werden kann. Wer möchte, kann auch noch zur Sicherheit einen zweiten Handschuh drüber ziehen.
Was man außerdem zum fühlen in Handschuhe füllen könnte: warmes/kaltes Wasser, Mehl, Reis, Steinchen, Sand, … , natürlich dann in einer Umgebung in der es nicht schlimm ist, wenn der Handschuh kaputt geht.
Nachtrag: Judith fand das Spielzeug schnell doof. Warum? Nun, ich vermute, weil sie mit blauen Einmal-Handschuhen nichts positives verbindet. Alternativ werde ich es mal mit gefüllten Luftballons probieren…
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