Archiv für den Monat Mai 2017

Alltagshelfer: höhenverstellbarer Drehhocker

Dies ist ein genialer Alltagshelfer. Warum?

Nun, dieser Drehhocker erleichtert unseren Alltag enorm! Ich nenne Euch mal ein paar Beispielsituationen:

– Transfer von einem ins andere Hilfsmittel, auch in engen Räumen 

– Überbrückung von Wegen beim Transfer: um die Ecke, in ein anderes Zimmer

– Kind auf dem Schoß und es klingelt an der Tür? Kein Problem, einfach gemeinsam hinrollen!

– Überbrückung von Höhenunterschieden beim Transfer durch Höhenverstellung des Hockers

– ….

Alles in allem möchten wir den Rollhocker nicht mehr missen. 

Ein paar Worte zur Anschaffung:

Da wir ahnten dass das ein vielgenutzter Gegenstand ist, haben wir etwas tiefer in die Tasche gegriffen und einen robusten Hocker über einen Kindergartenversandhandel bestellt. Das ging, weil ich mal Tagesmutter war und weiterhin die Kataloge erhalte (es muss irgendeine Bezeichnung im Adressfeld „Einrichtung“ stehen, eben z. B. „Tagesmutter“). Wir hatten ursprünglich die Idee, Judith auch damit vom Boden zu transferieren und haben daher einen Krippenhocker gewählt. Dadurch kann man ihn aber nicht ganz so hoch stellen, was eigentlich viel wichtiger wäre. Naja. Auch sollte man bei schwereren Kindern das zulässige Gesamtgewicht beachten. Wichtig war uns auch, dass die Rollen feststellbar sind, dies nutzen wir oft. 

Vertraut machen mit Metacom-Symbolen, Bildkarten erstellen

Nun, das stellten wir schon häufiger fest: Judith springt sehr auf die Symbole an ihrem Wochenplan an, auch das Weiterdrehen der Jahresuhr am Anfang des neuen Monats ist für sie jedes Mal ein Highlight. In der Schule wird fleissig das zeigen auf Bildkarten geübt und auch zu Hause wollten wir die „unterstützte Kommunikation“ weiter fördern. Wie in der Schule, soll sie auch zu Hause weiter mit den Metacom-Symbolen vertraut werden.

Hier probierten wir schon einiges aus und ich tüftelte weiter an einem handlichen, jederzeit verfügbaren System…

Langfristig wird es auf die Nutzung des iPads hinauslaufen, bis dahin wollen wir aber die Symbole mit Handlungen und Situationen im Alltag verknüpfen. Also bestellte ich ein paar Sammelbeutel und überlegte Kategorien, z.B. „Lebensmittel“, „Pflege, Grundbedürfnisse“, „Medizinisches. Therapien“, „Aktivitäten unterwegs“, „Orte“,… und beschriftete die Ordner entsprechend. Vorteilig ist, dass die Beutel zwei Kammern haben, so dass man Themengruppen beieinander hat (z.B. „Aktivitäten unterwegs“ und „Orte“). Diese beutel hängen am Rollstuhl-Griff, also stets „griffbereit“.

Um die Kommunikationskarten nun im Alltag immer präsent zu haben, brauchte ich eine Möglichkeit, sie Judith zu präsentieren, so dass sie sie zwar halten kann, aber nicht in den Mund stecken kann oder unbeabsichtigt fallenlässt.

Unsere Lösung im Moment ist ein Schlüsselband mit kleinem Karabiner, das am Rollitisch befestigt ist.

Die Karten lochte ich in der Mitte.

So kann sie sich die Karten unterwegs ansehen, drehen und wenden, aber eben nicht verlieren und auch nicht in den Mund stecken 😉

Sie schaut sie sich sehr gerne an und die Hoffnung ist, dass sie somit die Situationen mit den Symbolen verknüpft und weiß, was als nächstes passiert (hier auf dem Weg zum Kieferorthopäden).

In der Straßenbahn
Die Karten sind beidseitig bedruckt. Hier noch ein paar Tipps zur Herstellung:

  • Größe beachten! Die Symbole sollten nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein. Jedes Kind hat andere Bedürfnisse, Judiths Karten haben aktuell 7cm.
  • auf der Metacom-CD gibt es Rahmen-Vorlagen, da ist das Einfügen ganz einfach:
  • Darauf achten, dass die Schrift nicht am Rand beginnt, da sonst u.U. Buchstaben abgeschnitten werden könnten, hier gut zu sehen :-/ :
  • Für beidseitiges Bedrucken zwei gleiche Symbole nebeneinander ausdrucken und dann sauber in der Mitte falten:
  • ausreichend dicke Laminierfolie verwenden, zum Schluss in der Mitte lochen
  • Vorlagen unter den erstellten Themen abspeichern so dass man später noch mal was nachdrucken oder erweitern kann!

 

Heidelberger Stehgerät „Speedy“

Judith geht unheimlich gerne in die Rollisportgruppe und zeigt gute Ansätze, selber vorwärts kommen zu wollen. Sie braucht allerdings beides: aktiv sein und eine bequeme Sitz/ Liegeposition wenn sie mal wieder die Müdigkeit überfällt. Nach diversen Experimenten war klar, dass man diese zwei Bedürfnisse niemals voll zufriedenstellend mit einem Rollstuhl abdecken kann. Da sie jedoch für den Alltag wirklich gut gehalten sein muss, hat dieser eher eine „bequeme“ Bauweise für den Schlaf zwischendurch und die hypotonen Tage. Nun ist jedoch gleichzeitig wichtig, ihre Mobilität zu fördern…

Die Rollisport-Übungsleiter empfahlen auch unbedingt tägliches Training…. hm. 

Die Lösung fanden wir nun endlich in einem fahrbaren Stehtrainer!

Dieses Modell heißt Speedy. Bei Bedarf zum „nur stehen“ in engeren Räumen kann man die Schieberäder auch abmachen. Der Stehtrainer rollt sehr leicht und bietet ausreichend Halt zum stehen:

Heidelberger Stehgerät Speedy

Stehgerät Speedy Rückansicht