In der häuslichen Intensivpflege müssen häufig verschiedenste Medikamente zu unterschiedlichen Zeiten gegeben werden. Jedes Medikament hat daher seine eigene, beschriftete Spritze um sie entsprechend zuzuordnen.
Auch die Zeiten sollen gut zuordbar sein, hier stellte ich schon mal unsere Waschlappen-Variante vor.
Judiths Beschäftigungsinteressen haben sich mal wieder verlagert und aktuell ist für sie das größte, fortwährend mit ihrem Daumen irgendwo drüber zu streichen. Da wir nicht permanent unsere Hand hergeben können, brauchte sie eine Lösung, die sie immer greifbar hat, et voilà: der „Daumenspinner red kiss“, so der Arbeitstitel (danke Julia für diesen zutreffenden Namen!).
Zum Aufbau:
Das Holz ist ein abgesägter Besenstil. Um die Rolle ergonomisch anzubringen, habe ich mit einem Winkelschleifer einen guten Teil der Spitze abgeschliffen. Die Rolle, im Baumarkt unter „Kohlenkistenrolle“ zu finden, steht hinten über, so dass ich weiterhin eine Kerbe eingefräst habe. Nun kann sich das Rädchen gut drehen. Die Rolle an sich ist mit Sugru angeklebt.
Achtung! orientiert Euch unbedingt an der individuellen Anatomie und Beweglichkeit des Daumens. Das Spielzeug muss zum Nutzer passen, nicht der Nutzer zum Spielzeug, so zumindest meine Devise im individuellen Spielmittelbau. In diesem Fall wurde die Rolle etwas schräg angebracht:
Das Holz ist mit Möbelschutzlack überstrichen, so dass es haltbarer und angenehmer zu greifen ist.
Damit der Spinner gut bedient werden kann, habe ich aus Neopren eine Haltehilfe gebastelt. In diesem Fall ist sie recht breit und geht lediglich über den Handrücken:
Diesmal nahm ich eine dicke und vor allem größere Decke (100×150 cm).
Ich nähte jeweils vier gleich lange Gurtbänder symmetrisch auf, die angenähte Seite guckt zur Mitte. Die Breite (A) ergibt sich aus dem Knieabstand im sitzen plus ein bisschen dazu. Die Tiefe (B) misst man von der Unterkante des Oberschenkels bis Unterkante Schuh plus Wachstumszugabe. Der Abstand zwischen B und C ist im letzten die untere Breite, also mindestens Schuhlänge plus auch hier etwas Zugabe. Somit habt Ihr alles zusammen was Ihr braucht.
Nach dem Annähen der Gurtbänder kommen noch Druckknöpfe dran:
Beachtet, sie symmetrisch anzubringen und so, dass die Gurtbänder beim zusammenknöpfen übereinander gelegt werden können:
Um die Decke gut zusammenknöpfen zu können empfehle ich, vorab die Seitenränder einzuschlagen:
Fertig ist der schnelle Fußsack. Sollte es wärmer werden, kann die Decke schnell wieder geöffnet werden und z. B. zum draufsetzen genutzt werden 🙂