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Spielbrett 15, „Klapperbrett“

Eine einfache, und gleichzeitig geniale Idee wurde mir vorgestellt:

Ein „Klapperbrett“, bestehend aus Holz-Garnspulen in mehreren Reihen auf Gummibändern aufgefädelt. Dadurch lassen sie sich rollen, ziehen, schieben, schnipsen,… seht selbst:

Bildbeschreibung: eine Siebdruckplatte, darauf in mehreren Reihen Gummibänder, auf denen eng aneinander Holz-Garnspulen aufgefädelt sind. Eine Kinderhand greift eine Reihe, eine weitere Reihe liegt über der Hand

Wie auf dem folgenden Foto gut zu erkennen, laden die Spulen unheimlich zum Befühlen und Erkunden ein:

Bildbeschreibung: zwei Kinderhände befühlen die Garnrollen

Hier noch mal das Brett im Ganzen:

Bildbeschreibung: ein Brett, darauf sind vier horizontale Reihen mit Garnspulen auf Gummibändern gereiht

Und so sieht das Brett von hinten aus:

Bildbeschreibung: die kurze Seite des Brettes mit kleinen Löchern, durch die die Gummibänder gefädelt sind

Danke fürs zeigen und für die zur Verfügung gestellten Fotos!

tastergesteuerte Schneekugel für ein Spielbrett

Videobeschreibung: eine rosa Glaskugel auf einer grauen Filzmatte, mit einem Kabel mit einer schwarzen runden Taste verbunden. Wird diese gedrückt, ertönt Spieluhrmusik, Glitzer wirbelt durch die Kugel und die Kugel leuchtet verschiedenfarbig

Diese elektrische Schneekugel mit Musik und Licht wird mit Taster bedient. Das ist natürlich nicht von Werk aus so, die Adaption habe ich nachträglich vorgenommen. Ihr braucht:

– 1 Taste, z. B. aus dem adaptive gaming kit

– Filz-Unterlage, auch im adaptive gaming kit enthalten

– Batterieunterbrecher, wer löten kann, kann sich den für wenig Geld selber zusammen löten

Schneekugel

– 1-2 Packungen Sugru

– Klettstreifen aus dem adaptive gaming kit

– etwas Flüssigkleber

Der Zusammenbau versteht sich fast von selbst. Unter den Taster wird der mitgelieferte Klettpunkt geklebt. Das lange Kabel kann mit dem Klettkabelbinder zusammengebunden werden und auf der Matte fixiert werden.

Bildbeschreibung: schwarze runde Taste von unten, beklebt mit einem Klett

Die Schneekugel ist extrem laut. Um den Klang erträglicher zu machen, habe ich in jedes (!) Lautsprecherloch Sugru gestopft, danach war es erträglich. Um einen Durchlass für das Kabel vom Batterieunterbrecher zu schaffen, habe ich die Klappe mit einer scharfen Schere eingeschnitten.

Bildbeschreibung: weisser Batteriefach-Deckel, an der linken Seite ist eine Kerbe ausgeschnitten

Nun noch die Unterseite von der Schneekugel glatt mit Sugru erhöhen, so dass das mit Sekundenkleber fixierte Klettband auf dem Sugru hält.

Bildbeschreibung: Schneekugel von unten mit geöffnetem Batteriefach. An einem Pol ist eine Metallplatte mit Kabel zwischengesteckt (der Batterieunterbrecher). Die andere Hälfte der Kugel ist mit Klett beklebt, an den Seiten sieht man noch etwas die gelbe Silikonknete

Fertig!

Bildbeschreibung: graue Filzmatte, darauf eine rosa Schneekugel mit Schloss darin, verbunden mit einem Kabel das zu einem schwarzen runden Taster führt der auch auf der Matte befestigt ist.

Spielbrett 14, Fühlmatte

Nachdem ich beim Spielbrett 13 auf den Geschmack kam mit der Grundplatte zu experimentieren (es ist ein variables magnetisches Spielbrett), gingen meine Gedanken weiter: unterwegs ist so eine Holzplatte manchmal unpraktisch, wie wäre es also mit Stoff als Grundlage? Das Stoffstück kann relativ leicht abgemacht und zusammengerollt werden und nimmt nicht viel Platz weg. Und es sollte -natürlich!- auch anpassbar sein!

Geboren war die Idee einer Fühlmatte. Diese wird auf den Tisch aufgeklettet: oben sind fünf Klettpunkte, am Stoff ein Flausch-Klettstreifen. Unten ist gar nichts, bzw. auf der Rückseite des Tisches „3m Dual lock- Klett„.

Bildbeschreibung: auf einem Holzbrett klebt ein „Klett“ mit abgerundeten Noppen. Darunter ein Gurtstreifen, auf dem ein Gegenstück klebt
Bildbeschreibung: Stoffstück auf Rollstuhltisch hochgeklappt. Auf dem Tisch sind runde Klettpunkte, auf der Rückseite des Stoffstückes ein aufgenähter Klettstreifen und Anti-Rutsch-Streifen

Die Fühlmatte ist variabel aufgebaut: Es gibt im oberen Bereich sowohl Schlaufen für Schlüsselringe als auch Druckknöpfe, um Elemente draufzuknöpfen. So kann das Brett dem individuellen Bedarf angepasst werden und auch mal variiert werden. Die seitlichen Fühlelemente sind fest aufgenäht, das Element in der Mitte kann mit klassischem Klett ausgetauscht werden:

Akupressurpunkte auf ein Stoffquadrat genäht. Das Quadrat ist unten mit Klett benäht und kann abgenommen werden
Bildbeschreibung: Rot meliertes Stoffstück, im oberen Bereich sind zwei Reihen Druckknöpfe sowie fünf Schlaufen. Unten ist links ein locker aufgenähter Fleecestoff , darunter ein Wollfleece. Rechts ist ein Stück Kunstleder sowie weicher Teddystoff. Unten mittig ist ein Patch mit einem runden Plastikteil von einer Akupressurmatte.
Bildbeschreibung: Schlüsselring, an dem ein Telefonschnurförmiges Haargummi hängt

Die aktuelle Bestückung sind Haargummis aus verschiedenen Materialien sowie Elemente aus dem Massageregal der Drogerie:

Es gibt diverse Elemente zum austauschen:

Bildbeschreibung: von links oben: Bunte Geschenkpapierband-Locken im Bündel, Haargummi mit glattem Stoff, Lego-Dots-Sikikonplatte auf Kunstleder, Pailettenstreifen auf viereckigem Stoffstück, Kordelring, Stahlwolle-Schwamm, Kugel mit Plopp-Elementen, Kreis aus einer Akupressurmatte auf Stoff-Rechteck, Haargummi mit weicher Bommel, Jute-Quadrat
Bildbeschreibung: Zwischen die Haargummis wurde ein mit Pailetten benähtes Stoffquadrat gesnappt

Auf ein Stoffquadrat habe ich Mesh-Stoff genäht, in den eine Rettungsdecke geknüllt ist. Beim berühren macht dieses Spielelement ordentlich Geräusche 🙂 :

Spielbrett 13, das variable

Dieses Spielbrett war ein Weihnachtsgeschenk für das Kinderhospiz Bärenherz. Das Kinderhospiz betreut und begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern, die oft eine ausgeprägte Körperbehinderung haben.

Deshalb waren die Anforderungen an das Spielbrett:

– variabel anpassbar

– Spielangebote für unterschiedliche Altersgruppen und Spielbedarfe

– (möglichst) abwischbar/desinfizierbar

Daher wich ich vom klassischen Holzbrett ab, die Grundplatte ist hier magnetisch. So können die Spielelemente verschoben und ausgetauscht werden. Im Internet fand ich einen Shop, in dem man sich die Platte millimetergenau zuschneiden lassen kann.

Um das Metall etwas gefälliger wirken zu lassen, kam eine Klebefolie drauf, zu finden in fast jedem Copyshop oder beim Autofolierer. Antirutschpads aus dem Baumarkt verhindern ein Verrutschen der Platte. Bei der Größe orientierte ich mich an einem Standard-Rollitisch eines großen Rolliherstellers. Die Spielelemente werden mit Neodym-Magneten befestigt, hier sollte man jeweils auf eine passende Stärke, Größe und Form achten.

Bildbeschreibung: rechts eine rote rechteckige Platte, darauf verschiedene Spielelemente, links daneben diverse Spielmaterialien zum Austauschen

Unter dem Suchbegriff „Neodym“ findet man alle Formen und Größen im Internet. Durch die magnetische Beschaffenheit ist das Brett eher geeignet für Leute, die ihre Kraft dosieren können und die ihre Bewegungen mit Bedacht ausführen. Nun kommt es noch darauf an, welches Kind oder welche*r Jugendliche mit welchem Spiel- und Beschäftigungsbedarf das Brett nutzt, dementsprechend wird es bestückt…

Für den einen ist es eher etwas zum fühlen, die andere braucht Action und eine dritte Person will sich ausdauernd mit immer wiederkehrenden Bewegungen beschäftigen…

Daher kommt das Brett mit einer durchsichtigen und von allen Seiten einsehbaren Kiste, aus der die Pädagogen schnell das passende Material nehmen können.

Bildbeschreibung: durchsichtige Kiste, darin Fühl- und Spielmaterialien

Im folgenden stelle ich Euch einige Spielelemente vor.

Zunächst einige umfunktionierte Alltagsgegenstände, ein Feder-Türstopper, ein Handtuchhalter und ein Zahnbürstenhalter. alle sind selbstverständlich unten mit Magneten versehen.

Bildbeschreibung: drei Gegenstände. Links eine längliche Feder, unten breiter werdend, oben mit einer Plastikkappe. Daneben eine Art Dose (rund), auf der eine Silikonplatte ist, die zur Mitte hin geschlitzt ist. Unten ein rundes Silikonteil, auf dem vier längliche Noppen sind

Als nächstes einige Fühlplatten mit unterschiedlichen Texturen. Hier habe ich genommen, was der Haushalt so hergegeben hat: Verpackungsschaumstoff, eine Weihnachtsbaumkette kreisförmig aufgeklebt, eine Legoplatte und ein Bierdeckel mit Rettungsfolie beklebt. Der knistert auch noch ordentlich ☺️

Dann zwei Fühlketten. Diese sind an magnetischen Haken befestigt und könnten auch noch ausgetauscht werden. An die Haken könnte man auch Schlüsselanhänger und fühlen und spielen machen. In der Grundausstattung habe ich auf den einen Haken mal unterschiedlich aussehende und unterschiedlich farbige Perlen aufgefädelt und auf den anderen Holz-Gardinenringe mit Glöckchen.

Dieses runde Teil ist aus einer Massagematte aus der Drogerie ausgeschnitten. Auf dem Foto kommt es nicht annähernd raus, wie viel taktilen Input die kreisförmig angeordneten Zacken geben 😅

Der Kartenhalter für verschiedene Postkarten/Fotos (oder das Kartenset mit optischen Täuschungen) ist aus Lego zusammengebastelt: klein und kompakt und damit er nicht versehentlich auseinandergeht mit Kleber fixiert. Er kann auf dem Brett an jeder Stelle positioniert werden und jede beliebige Din A 5 Karte kann eingesteckt werden. So kann man individuell schauen, was der spielenden Person gefallen würde. Sollte der Blick gerne mal wegschweifen kann das eingesteckte Bild auch als Fokus dienen und die Person ans Spielen erinnern.

Bildbeschreibung: ein Lego-Gebilde in der Grundgröße 4×3 Noppen. Vorne ist quer ein schmaler 4er Stein, dahinter ein Dachstein, an dessen oberem Ende noch mal ein schmaler 4er Stein
Bildbeschreibung: der Lego-Kartenhalter von unten. 2 flache 3×2-er Steine nebeneinander an deren Aussenecken jeweils ein runder Magnet klebt

Nun die Taster-betriebenen Spielelemente: die Bingomaschine hat unten drunter einen Batterieunterbrecher an den ein Taster angeschlossen werden kann. Viele Kinder bringen ins Hospiz ihre eigenen Steuerungen mit, die in der Regel alle mit einem Klinkenkabel zu koppeln sind. So könnte auch die private Taste angeschlossen werden. Eine Schwierigkeit war, den gelben Knopf dauerhaft nach unten zu drücken. So startete ich in meinem WhatsApp Status eine Umfrage und hey: mein Freundeskreis ist krass kreativ! Es gab sehr viele Anregungen (Sugru, Platte drüber und mit Gummibändern von unten Druck ausüben, einen Splitter einstecken, Knopf ausbauen, Kleber, …), danke Euch allen auch noch mal hier, Ihr seid spitze!! Im letzten funktionierte nur die Variante „Sekundenkleber“. Der lief durch die Ritze ins Gerät und hat dort irgendwas verklebt, jedenfalls bleibt der Knopf nun dauerhaft unten.

Möge es lange halten 🥹.

Jedenfalls macht diese Bingomaschine -einmal aktiviert- ordentlich Betrieb, die Kugeln fliegen mit lautem Getöse umher 🙃. Ich könnte mir vorstellen, dass passionierte Bastler dieses Teil auch in eine Würfelmaschine umbauen könnten, ein Würfel dürfte mit dem „Wums“ auch sicher gut bewegt werden können.

Bildbeschreibung: eine runde schwarze Basis, auf der eine durchsichtige Kuppel sitzt. Im Inneren sind rote, grüne und blaue nummerierte Kügelchen. An der Seite hängt ein Kabel mit einer Klinkenbuchse raus.

Dagegen ist die kleine Tasterbetriebene Diskokugel fast schon langweilig 😂. Wird der Taster gedrückt, dreht sie sich recht schnell im Kreis und wirft weisse Punkte in den Raum. Beide Geräte sind auch super zur Teilhabe an Gemeinschaftsevents, zum Beispiel bei einem Bingospiel oder bei einer spontanen Disko. Der Vorteil der Diskokugel ist, dass sie etwas weniger reizintensiv ist. Der Taster ist dem adaptive gaming kit von Logitech entnommen, hier erhält man viele Tasten für wenig Geld.

Bildbeschreibung: kleine Diskokugel auf einem Sockel, unten guckt ein Klinkenkabel raus. Daneben ein schwarzer runder Taster mit Klinkenstecker

Ein Moiré-Effekt-Rad mit Sugru und Magneten präpariert lädt ein, zu beobachten was passiert, wenn es gedreht wird:

Videobeschreibung: ein flacher Kreis mit schwarz-weissem geometrischen Muster und mehreren mit Silikonknete aufgesetzten Griff-Hilfen. An denen kann das Rad bewegt werden und das Muster verändert sich

Hier noch eine Portiersklingel, mit der ein zartes Klingeln ausgelöst werden kann. Auch das eignet sich super für interaktive Spiele: das Kind drückt die Klingel, eine Person die in der Nähe ist kommt angerannt und fragt: „ja, Sie wünschen?“ Das ist sicher ein Spaß für alle 😅😉

Bildbeschreibung: eine weisse halbkugelförmige Metallglocke mit rotem Knopf in der Mitte auf einen runden Bierdeckel geklebt

Hier nun drei Beispiel-Bestückungen:

Für sinnliche Kinder die gerne fühlen und sehen:

Bildbeschreibung: rote Platte, darauf ein pieksiges rundes, quadratisches Schaumstoffelement, quadratische Platte mit knisternder Rettungsfolie überzogen, kleine Lego-Platte, runder Bierdeckel mit aufgeklebter Weihnachtsbaumkette, Silikon-Zahnbürstenhalter und ein Lego-Kartenhalter, in dem eine Karte mit schwarz weissem Muster steht

Für aktivere Kinder, die gerne mal was ausprobieren:

Bildbeschreibung: rote Platte, darauf eine Kette mit Holzringen, eine Bingomaschine mit Taster, ein rundes Teil in das ein Handtuch (oder der Finger ;-)) gesteckt werden kann, eine Kette mit Holzperlen, ein Lego-Kartenhalter mit einer Karte mit Linienmuster

Die „Party“-Variante:

Bildbeschreibung: eine elektrische Spiegelkugel, eine runde Platte mit aufgeklebter Weihnachtsbaumkette, eine Portiersklingel, ein Feder-Türstopper, eine Karte mit psychedelischem Muster

Hier mal ein Video, wie das Brett umdekoriert werden kann:

Durch die Beschaffenheit können immer wieder neue Spielelemente dazu kommen, ausgetauscht werden, ergänzt oder auch reduziert werden. Bei Kindern die häufiger oder lange im Hospiz sind, könnte man Fotos vom Aufbau machen und das Spielbrett immer wieder gleich aufbauen so dass sie verlässlich die Spielmaterialien wieder anfinden.

Zwar bietet jede meiner Spielbrettvorschläge Potenzial für Änderungen und Weiterentwicklungen, aber die Variante „Magnetische Platte“ gefällt mir tatsächlich besonders für einen Kontext, in dem sich verschiedenste Menschen mit unterschiedlichsten Interessen und Voraussetzungen bewegen.

Durch die magnetische Beschaffenheit ist allerdings eine durchgehende Beaufsichtigung Voraussetzung da sich jederzeit Teile lösen können. Auch sind Leute mit bestimmten medizinischen Konditionen (wie Herzschrittmacher oder Shuntventil) unter Umständen leider aussen vor. Für diesen Nutzerkreis sind die klassischen Holzbretter die geeignetere Wahl.

P.S: Du hast Interesse, mit mir über ein Spielbrett für Dein Kind oder ein Kind das Du begleitest nachzudenken? Schreib mir gerne an dasbewegteleben (at) gmx.de oder besuche die Internetseite über die Spielbretter.

P.P.S: Wenn Du Dich für diesen Beitrag bedanken möchtest, kannst Du mir gerne über Paypal ein Trinkgeld geben. Klick hier!

Spielbrett 12

Das Spielbedürfnis kann sich mit der Zeit verändern. Aktuell ist Judiths Bedürfnis, mit den Fingerspitzen Materialien zu erforschen bzw. wiederkehrende Streich-Bewegungen mit einzelnen Fingern auszuführen. Ihre Daumen sind am aktivsten.

Also: Zeit für ein neues Spielbrett, das zu diesen Bedürfnissen passt:

Bildbeschreibung: ein Holzbrett, darauf sind verschiedene Spiel- und Beschäftigungsmaterialien befestigt

Von links nach rechts beschreibe ich.

Oben links befindet sich schon wieder so ein „Tchibo-Spezial-Spielzeug“. Wenn Ihr abgefahrene Dinge sucht die sich als Spielzeuge zweckentfremden lassen sollen, dann ist Tchibo ein ganz heißer Tipp 😎 die haben echt verrückte Sachen, zum Beispiel diese „Silikon-Reinigungsbälle“:

Bildbeschreibung: ein schwarzer Schubladengriff. Daran hängt an einem Schlüsselring ein längliches Plastik- Teil, das zwei Aussparungen hat. In den Aussparungen stecken je zwei kleine Silikon-Igelbälle. Jeweils zwischen zwei Bällen ist ein Kabelbinder festgezurrt

Mit denen kann man wohl ursprünglich Flaschenböden reinigen.

Oder eben spielen! Die eigentliche Aufbewahrung, das längliche Ding, ist Teil des Spielzeugs geworden, denn sie hält die Bälle an Ort und Stelle. Durch die Form kann Judith es gut greifen. Damit nichts raus rutscht, habe ich die Bälle mit Kabelbindern gesichert. Die Kanten des abgeschnittenen Kabelbinders sind mit einem Feuerzeug entgratet. Das Spielzeug hängt an einem Schubladengriff.

Weiter geht’s: Diese Klangkugel kann sich im Kreis drehen. Es war ein Schlüsselanhänger, nun aufs Brett geschraubt.

Bildbeschreibung: an einer Schraube hängt ein runder Schlüsselanhänger

So etwas findet man auf gängigen Internet-Plattformen unter dem Stichwort „Klangkugel“.

Weiter geht’s mit einer super weichen Babybürste. Die lädt aber sowas von zum streicheln ein!

Videobeschreibung: eine Hand befühlt eine Baby-Haarbürste

Sie hatte ein Loch, an dem ich sie festgeschraubt habe. Damit sie ggf. in ihrer Position noch etwas verändert werden kann, habe ich sie von unten mit Klett versehen:

Bildbeschreibung: ein tropfenförmiges Plastikteil, daran klebt ein rundes Klettstück. Daneben ist ein Klettstreifen auf ein Holzbrett geklebt und eine Gewindeschraube guckt aus dem Holzbrett

Daneben befindet sich ein typisches Beispiel, wie man beim Spielen annähernd dem Lebens-Alter entsprechen kann auch wenn das Entwicklungsalter abweicht (ok, mit 15 ist man mit dem 1×1 durch, aber es kommt ja doch ziemlich häufig im Alltag vor):

Bildbeschreibung: ein Holzrahmen, darin sind 10×10 Holzrollen. Auf jeder Rolle steht eine Aufgabe aus dem 1×1. In schwarz die Aufgabe, wird die Rolle gedreht, kommt in rot die Lösung

Dieses Spielgerät ist eine Multipliziertabelle von „small foot design“ (die überhaupt recht interessantes Spielmaterial haben!). Das ganze 1×1 befindet sich auf den 100 Rollen. Tolles Ding. Judith motiviert es vor allem, die Rollen zu drehen und das Material zu spüren. Gleichzeitig spricht dieses Spielzeug ihre Mitmenschen total an; es lädt ein, die Rollen zu drehen, zu überlegen, was die Lösung ist, (die Menschen fangen automatisch an über die Zahlen zu sprechen).

Videobeschreibung: eine Hand liegt auf der Multipliziertabelle der Zeigefinger dreht eine Rolle

Dieses Spielzeug ist recht groß und Judith kann mit beiden Händen daran hantieren. Da der Winkel der Rollen nicht starr sei sollte, habe ich eine Konstruktion gebaut um das Teil drehen zu können:

Um die Platte in der Ausrichtung verändern zu können, befinden sich in der Mitte Magnete. Nun ist das ein ziemlicher Unterbau und das Spielzeug kippelte wenn der Rand belastet wurde. Daher sind noch Möbel-Untersetzer an die Ecken geklebt. Die Platte liegt nun einigermaßen stabil und sicher auf, kann aber auch gedreht werden. wer hier noch andere Vorschläge für eine feste, aber flexible Aufhängung hat: gerne her damit.

Der erste „Fokus“, also das Spielzeug das an Judiths Lieblings-Hand-Ablege-Stelle ist, ist ein „multifunktionales Dreh- und Fühl-Teil“ (ein anderer Name fällt mir nicht ein).

Bildbeschreibung: ein etwa neun cm langer Rundstab ist senkrecht auf ein Holzbrett geschraubt. Oben am Stab ist ein Moosgummiartiger Aufkleber. Auf dem Stab ist ein rechteckiger Holzklotz, daran befindet sich eine rote Möbelrolle

Judith kann es einfach umklammern, sie kann mit dem Daumen den schwarzen Schaumstoff drücken oder sie bringt das Rad in Bewegung. Die Materialien sind alle aus dem Baumarkt. Und sie bringt ihre Hand in eine andere Position, als immer nur flach auf dem Brett.

Videobeschreibung: eine Hand umklammert das Rundholz, der Daumen bewegt sich über das Gummi und das Holz

Der zweite Fokus ist ein 32 mm großer Kugelknopf. Den habe ich in unserer legendären Hornbach Schrauben-Abteilung gefunden. Hier gibt es so vieles, was das Herz eines Spielbrett-Bauers höher schlagen lässt…

Die Oberfläche ist sehr glatt und mit dem Daumen irgendwo drüber zu streichen ist nun mal Judiths Leidenschaft, das geht durch die Form besonders elegant:

Videobeschreibung: ein Daumen streicht über eine runde angeschraubte Kugel

Auch unter dem Brett kommt der Kugelknopf zum Einsatz. Der Rollitisch, der ab Werk beim Rollstuhl dabei war, ist nämlich relativ klein:

Bildbeschreibung: Jugendliche im Rollstuhl, sichtbar ist ein eher schmaler Holztisch mit Rändern, auf dem die Arme abgelegt sind

Das Spielbrett sollte daher breiter werden. Unten habe ich es mit diversen Vorrichtungen versehen, nun kann es kipp- und verrutschsicher in den Tisch „eingehangen“ werden:

Bildbeschreibung: ein Holzbrett von unten mit Markierungen, Schrauben von unten, aufgeklebten Holzklötzchen sowie zwei Kugeln

Wer sehr scharf hinschaut, entdeckt auch die Fehlbohrung. Das passiert mir bei fast jedem Brett; in der Praxis zeigt sich oft, dass manches an anderer Stelle besser platziert werden sollte oder dass es doch anders angebracht werden muss… nun ja 🤷‍♀️

Nun zur Anordnung der Spielmaterialien:

Die werden nicht einfach wahllos aufs Brett gebracht.

Vorab habe ich das Brett auf Judiths Tisch gelegt und ihre Arme beobachtet: in welche Richtung bewegen sie sich? Wie ist der Radius? Wo ist die liebste Ablageposition der Hände? Da kommt der „Fokus“ hin. Das alles habe ich grob angezeichnet und das bei der Bestückung einbezogen. Wie man sieht, ist alles etwas nach links gezogen, das ist eben ihre entspannte Körperhaltung.

Bildbeschreibung: ein Holzbrett, darauf mit Bleistift Markierungen, die an einen Scheibenwischer erinnern

Wie immer bevorzuge ich es, alles anzuschrauben, diesmal habe ich aber auch einige geklebte Magnete verwendet. Das ermöglicht maximale Flexibilität, um auch im Nachgang auf veränderte Interessen reagieren zu können ohne gleich das ganze Brett zu erneuern. So habe ich schon im Hinterkopf, die Klangkugel eventuell mal durch einen anderen Schlüsselanhänger zu ersetzen. Oder als Fokus etwas anderes anzuschrauben, sollte die Kugel außer Mode kommen…

Videobeschreibung: Zeigefinger drückt einen durchsichtigen Schalter, der bei Berührung rot leuchtet

Nachtrag ein paar Wochen später: 👆hier ist die erste Anpassung: ein einfacher Klickschalter, der rot leuchtet bei Berührung. Er lässt sich sehr leicht auslösen.

P.S.: seit einiger Zeit biete ich Spielberatung an. Wenn Du für Dein Kind Interesse an einem völlig individuellen Spielbrett hast, können wir gerne gemeinsam ein Brett entwerfen. Hierzu führe ich eine Spielanalyse und Beobachtungen durch, wir kommen ins Gespräch und ich berate, wie das Brett gestaltet werden kann. Bei Interesse freue ich mich über eine Anfrage unter dasbewegteleben (at) gmx.de

P.P.S: Dir hat dieser Beitrag gefallen? Dann lass‘ gerne ein Trinkgeld da!

Fausthaltung der Hände und selbstbestimmt Musik hören: adaptierter MP3 Player

Bildbeschreibung: ein quer geteiltes Bild, ein MP3-Player: die eine Hälfte zeigt den MP3-Player vor der Anpassung, die andere danach.

Für einen Spielklienten war das Ziel, selbstbestimmt Lieblings-Musik hören zu können. Das Abspielgerät sollte mehrere Anforderungen erfüllen: es darf nicht wegrutschen und die Tasten müssen mit der Faust bedienbar sein.

Wie so oft entschied ich mich für den Fisher-Price MP3-Player, diesmal in blau.

Bildbeschreibung: ein robuster Kinder-MP3-Player mit Mikrofon auf der Linken Seite

Nun begannen die üblichen Anpassungen, zunächst einmal entfernte ich das Mikrofon. Dann klebte ich mit Klebefolienresten (erhältlich unter diesem Begriff auf gängigen Onlineplattformen sowie in Werbedruck-Läden) die bunten Drucke ab und auch das Logo, so dass das Erscheinungsbild insgesamt neutraler und altersentsprechender wurde.

Im nächsten Schritt mussten die Tasten adaptiert werden. Möglich sind dem Spielklienten Bewegungen mit der Faust nach oben und unten sowie seitlich.

Playbutton:

Mit blauem Sugru formte ich die Fläche die später gedrückt wird. Zum trocknen kann das Sugru auf Backpapier gelegt werden. Der Unterbau ist aus weißem Sugru der die gesamte Ursprungsfläche des Buttons bedeckt und sich nach oben hin vergrößert. Darauf kam dann die blaue inzwischen getrocknete Platte.

„Weiter“- Button:

Hier überlegten wir (die Mutter des Klienten und ich) eine Lösung mit Stab, so dass die Taste gut separat angesteuert werden kann. Ein Auslösen ist sowohl per seitlichem drantippen als auch drücken von oben möglich. Auch hier kam wieder Sugru zum Einsatz, das den Stab (ein alter Buntstift ;-)) in Position brachte. Oben drauf kam (zur besseren Unterscheidung in rot) ein Knubbel aus Sugru, den ich zur Sicherheit zusätzlich mit Heißkleber fixiert habe. Die Herausforderung war, dass sich die beiden Tasten nicht berühren und wirklich separat ansteuerbar sind. So scheint es aber zu funktionieren:

Bildbeschreibung: zwei vergrößerte Tasten auf einem MP3-Player
Bildbeschreibung: die zwei Tasten aus seitlicher Perspektive. Deutlich zu sehen ist die Handarbeit… nicht perfekt, aber eindeutig zweckerfüllend. Die Tasten berühren sich nicht, da der Stab seitlich ausgerichtet ist und das Sugru eine leichte Ausbuchtung hat.

Um zu wissen was die Tasten für eine Funktion haben, kamen noch Symbole drauf:

Bildbeschreibung: auf den Tasten sind jetzt Zeichen für Play (ein Dreieck und zwei senkrechte Striche) und weiter (zwei Pfeile nach rechts)

Geplant war, den MP3-Player in ein Spielbrett zu integrieren (das Spielbrett werde ich in meinem Buch vorstellen), also überlegte ich mir folgende Befestigung:

Bildbeschreibung: MP3-Player von unten. Ein Klett ist auf ein Brett geklebt, ein weiteres auf der Rückseite des Players

Der MP3-Player wird auf Stäbe geschoben. Damit er nicht vom Brett fällt, wird er zusätzlich mit Klett gesichert.

Bildbeschreibung: ein runder Holzstab auf einem Brett ist am seitlichen Rand des Tragegriffs eingepasst
Bildbeschreibung: MP3-Player von oben. Zu erkennen ist, dass die zwei Rundhölzwr an den äußeren Rändern des Tragegriffs sind.

Und hier noch die Materialliste:

– Fisher Price MP3 Player

– Klebefolienrest

– Tesa Sugru

– alter Holzstift

– zur Befestigung: Rundhölzer und etwas Klebeklett

P.S.: wenn Ihr den MP3-Player auch schon adaptiert habt, freue ich mich über neue Anregungen und Fotos. Und vielleicht können wir daraus dann auch einen Gastbeitrag machen!

Spielbrett 7

Bildbeschreibung: ein Spielbrett mit vier verschiedenen geräuscherzeugenden Spielelementen

Dieses Spielbrett ist perfekt für Nutzer*innen, die Spaß an der Geräuscherzeugung haben. Hierbei darf es auch gerne mal etwas lauter zugehen 😉

Bildbeschreibung: ein Skipasshalter, daran ein Schlüsselring mit drei Glöckchen

Ganz links befinden sich drei Glöckchen, die rausgezogen werden können. Das zurückschnippen-lassen macht Spaß und ordentlich Sound.

Bildbeschreibung: drei Metallringe mit bunten Bändern dran an einem Metall-Schrankgriff

Hier sind einfach drei Metallringe an einem Metallgriff. Durch die angebundenen Bänder bekommt dieses Spielelement einen größeren Aufforderungscharakter. Außerdem lassen sich die Ringe daran gut bewegen.

Bildbeschreibung: ein Türklopfspecht auf eine Platte geschraubt

Der Klopfspecht hämmert schön vor sich hin, wenn man an der Schnur zieht.

Bildbeschreibung: eine Metalldose, daran eine Kugel mit Schnur

Zieht man an der Kugel und lässt man sie runterkrachen, kommt ein… Krach halt 😅. Ein ordentlicher Krach, denn Metall auf Metall macht gut Lärm. Damit Ihr insgesamt einen besseren Eindruck bekommt, habe ich hier ein Video von dem Brett gemacht (Ton an!):

Mögliche Adaptionen an andere Spielbedürfnisse wären z. B.:

– an den Skipasshalter einen Schlüsselanhänger machen

– statt der Metallringe Holzringe verwenden (der Griff ist von hinten verschraubt und kann einfach angepasst werden). Anzahl variieren! Alternativ könnte man je nach Nutzerprofil z. B. auch Gummiringe, Haargummis etc. anbringen

– die Kugel des Klopfspechts könnte zur besseren Bedienbarkeit durch einen Ring ersetzt werden

– den Boden der Dose könnte man mit Kleingeld/vielen Muttern/… bedecken, dann ist es ein ganz anderer Klang. An das Band könnte man statt des schweren Metalls auch z. B. Kronkorken binden

Spielbrett 5

Bildbeschreibung: ein Holzbrett, auf dem verschiedene Motorikelemente befestigt sind

Inzwischen fertige ich Spielbretter auch zum Verkauf. Heute stelle ich Euch ein Brett vor, das für Menschen mit Entdeckerdrang und Experimentierfreude gemacht ist, denn hier gibt es im Tun so einiges zu erforschen:

Bildbeschreibung: eine Wäscheklammer mit Glocke, Schnüre mit Perlen und eine weisse Klappe zum öffnen

Wie muss die Klammer bewegt werden, damit das Glöckchen klingelt? kann man das Glöckchen lauter und leiser klingeln lassen? Wie schnell hintereinander kann ich die Wäscheklammer aktivieren?

Was passiert, wenn ich an den Schnüren ziehe? Welche Perle bewegt sich wann? wie geht das? Welche Perlen hängen zusammen?

Was befindet sich hinter der weissen Klappe? Ein Foto? Ein Bild? Ein Aufkleber? Esspapier? Was ist heute dahinter?

Bildbeschreibung: ein Rädchen auf einer horizontalen Schraube, eine Möbelrolle die sich auch in sich dreht, ein Glasstab mit Glitzer drin an einem Skipasshalter

Wie muss ich die Scheibe bewegen? In welche Richtungen wandert sie, wenn ich sie wie drehe? Welche Töne entstehen durch mein Gedrehe? Kann ich die Scheibe so drehen dass sie sich ein paar Runden alleine weiter dreht?

In welche Richtungen lässt sich die Rolle bewegen? Wie schnell kann ich sie drehen? wie fühlt es sich an wenn ich mit der flachen Hand darüber fahre?

Wie schnell bewegt sich der Glitzer, wenn ich den Stab drehe? Wie bewegt sich der Inhalt komplett runter? Was macht die kleine Wasserblase darin? Kann ich durch den Glitzer durchschauen?

Zum Schluss zeige ich Euch das Brett noch in bewegten Bildern:

Videobeschreibung: von links nach rechts werden die Elemente bespielt

Spielbrett 4

Bildbeschreibung: ein dunkles Holzbrett mit verschiedenen Spiel- und Beschäftigungsmaterialien darauf

Wie bereits zuvor schon, werde ich ab sofort die Spielbretter einfach durchnummerieren. Dieses hier ist ein Geschenk für eine Einrichtung die uns sehr am Herzen liegt. Da der Geschenkanlass noch etwas hin ist, verrate ich noch nicht, wohin es gehen wird 😉
Nachtrag Januar 2023: Das Kinderhospiz Bärenherz hat sich sehr gefreut 🙂

Hier nun nachfolgend ein paar Worte zur Umsetzung:

Es wird ein breiter Nutzerkreis sein der verschiedenste Ansprüche an das Material stellt. Auf jeden Fall muss das Brett und das Material abwischbar und auch desinfizierbar sein. Stoffähnliche Materialien fielen also von vornherein raus. Robustheit spielt auch eine große Rolle. Eventuell können Menschen aus dem Nutzerkreis dazu neigen, das Brett zu verschieben, daher ist es unten mit rutschhemmenden Stoppern ausgestattet, zusätzlich werde ich einen Gurt mit schenken, so dass das Brett z. B. auf einem Rollstuhltisch fixiert werden kann. Die Altersspanne ist groß, ebenso der Grad an Möglichkeiten, seine Hände einzusetzten und sich zu beschäftigen. Daher sollten die Gegenstände ansprechend sein und die Nutzung möglichst niedrigschwellig.

Spielbrett von oben

Nun zu den einzelnen Komponenten:

Ein grüner Fidgetspinner, auf ein Brett geschraubt sowie ein Spieluhr-Werk mit einer Schnur. Der Gruff der Schnur ist mit Pinkfarbener Silikonknete verstärkt
Fidgetspinner auf einem Brett montiert. Als Abstandhalter wurden mehrere Muttern übereinander geschraubt
Spieluhrwerk mit weissem Sugru auf ein Brett geklebt, es ist zusätzlich mit einer Hutmutter gesichert

Der Fidgetspinner ist etwas erhöht angebracht so dass er gut greifbar ist. Das Spielwerk (Melodie „yesterday“ von den Beatles) ist mit Silikonknete „sugru“ auf dem Brett fixiert. Die Melodie ist bewusst neutral gehalten, da eventuell auch ältere Kinder/Jugendliche das Spielbrett nutzen werden. Der Griff wurde mit Sugru so verstärkt, dass auch Menschen mit Faustgriff ihn gut zu fassen bekommen und nicht den Halt beim ziehen verlieren.

Spielbrett von der Seite, im Vordergrund ein Spiral-Türstopper, dahinter eine senkrecht montierte Massagerolle sowie eine Kalimba
Massagerolle von der Seite fotografiert. Eine lange Mutter erzeugt Abstand zum Brett

Die Kalimba wurde, um den Schall nicht zu beeinträchtigen, mit Tesa Powerstrips aufgeklebt. Die Massagerolle ist aus einem Massageroller entnommen und wurde mit etwas Abstand aufs Brett gebracht. Der Feder-Türstopper ist eines meiner Lieblingsmaterialien, auch als Erwachsene lasse ich den gerne mal durch die Gegend schnippen, ist echt‘n tolles Ding 😉

Ein großer Taster, darauf ist mit Sugru eine Holz-Halbkugel geklebt
Ein Tischbein, daran ist mit Kabelbindern ein Kabel befestigt
Ein Ventilator von hinten. In das Batteriefach führt ein Kabel
Ein Ventilator, die rotierenden Blätter haben eingebaute LEDs, die ein buntes Muster erzeugen

Der Ventilator ist per Knopfdruck anzuschalten. Der Button ist aus dem adaptive Set der XBox, zum noch besseren Greifen und für mehr Kontrast ist er mit Sugru und einer Halbkugel modifiziert. Das Batteriefach habe ich aufgeschnitten, um das Kabel des Batterieunterbrechers reinzuleiten.

Alles in allem ist es ein recht geräuschvolles Spiel- und Beschäftigungsbrett geworden, wie Ihr im Video sehen könnt:

Spielbrett 3

Der Einfachheit halber nummeriere ich die Spielbretter jetzt einfach durch 😉

Zum 14. Geburtstag gibt es mal wieder ein bisschen frischen Wind auf den Rollitisch:

Die erste Frage ist vermutlich: warum sind die Elemente so weit oben angeordnet? Ganz einfach: ich habe das Brett an Judiths Anatomie angepasst. Die Elemente sind genau da, wo ihre Hände und Finger hin kommen.

Zu den einzelnen Spielelementen:

Diese Kalimba erzeugt ziemlich einfach ziemlich schöne Töne, also genau das richtige für Menschen, die eher so zufällig mal Musik erzeugen, das hat sich bereits auf diesem Brett schon bewährt…

Dieses Spiel-Dreh-Zeug ist ein abgesägter Massageroller aus der Drogerie. Beim reinbohren hat sich das Holz gesplittet, daher hab ich es mit grauem Sugru gerettet. Ich habe zwei Dreh-Teile rausgenommen, so dass Judith sie nicht nur drehen sondern auch hin und her schieben kann.

Diese „Streichel-Kugel“ gehört zu einem Massagepad aus der Drogerie. Ich habe eine Kugel herausgeschnitten, abgeschliffen und draufgeschraubt.

Das hier ist ein Tür-Federstopper. Keine Ahnung, wofür man ihn ursprünglich verwendet… die Idee habe ich auf einem Brett aus Amerika gesehen, mir das Wort ins deutsche übersetzt und solche „Dinger“ bei Amazon im 10er-Pack entdeckt 💁‍♀️. Die Feder lässt sich ziemlich leicht und gut „schnippen“. Dazu gibt es ein imposantes Geräusch, also werden gleich mehrere Sinne glücklich gemacht.

Der Fidget-Spinner wurde durchbohrt und dann direkt festgeschraubt. So braucht es theoretisch nur einen Finger zum drehen, wobei Judith derzeit scheinbar noch mehr mehr Freude daran hat, das Loch mit dem Finger zu treffen 😉

Das Haargummi kann mit dem Finger gezogen und geschnippt werden.

In diesem Kasten befindet sich ein Spielwerk mit „Ode an die Freude“. Auf www.spieluhr.de gibt es eine Riesen-Auswahl an Spielwerken auch mit Melodien für ältere Menschen (mit fast 14 ist sie das :-)). Wir haben uns gemeinsam durch die Klangproben gehört und das war Judiths Favorit. Das Spielwerk ist ein weisser Rohling. Also kam dieser Legokasten drum. Damit sie es gut aufziehen kann, braucht sie etwas griffiges, daher bot sich der Massageball (der auch ohne Musik und ziehen gerne bespielt wird) an. Vielleicht wird sie im Laufe der Zeit noch ein paar dekorative Steine aussuchen, die wir oben drauf bauen werden.

Einige male durfte sie schon vorab Probe spielen. Die Anzahl der Elemente ist grenzwertig viel, vielleicht muss ich noch mal etwas reduzieren. Wir werden sehen, welche Materialien sie bevorzugen wird…